Die Raymunds daheim in Lonsee: Holger, Hannes, Simone und Mara (von links) Foto: Horst Rudel

Holger Raymund lebt mit seiner Familie in Lonsee-Radelstetten (Alb-Donau-Kreis). Er fährt jeden Tag 73 Kilometer zur Arbeit und zurück. Trotzdem kann sich die Familie nicht vorstellen, näher in Richtung Stuttgart zu ziehen.

Lonsee - Holger Raymund passiert auf dem Weg zur Arbeit je nach Strecke, die er wählt, zwei, höchstens drei Ampeln. Dabei lebt der Redakteur von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten Luftlinie praktisch genau 60 Kilometer von Stuttgart entfernt. 73 Kilometer fährt er in einer Fahrgemeinschaft mit dem Auto ins Büro und abends wieder zurück. Im besten Fall braucht er 35 Minuten, eine Stunde ist normal. Zwei bis drei Stunden können es werden, wenn Schnee für Chaos sorgt. Was ihn tröstet: viele Kollegen aus der Region Stuttgart sind auch nicht schneller.

Der 50-Jährige ist in Lonsee aufgewachsen. Als seine Frau Simone schwanger war, suchte das Paar zwischen Ulm und Geislingen nach einem Eigenheim für die Familie. In Lonsee-Radelstetten, einem 200 Einwohner zählenden Teilort, wurden sie fündig. Das war 1998, Raymund arbeitete damals noch in Ulm. Doch auch nach seinem Wechsel in die Landeshauptstadt anno 2000 kam ein Umzug nicht in Frage. „Wir hatten zu viel in unser Haus investiert“, sagt Holger Raymund. Der Nachteil vom Leben auf dem Land: ohne Auto geht es eigentlich nicht, „man fährt wahnsinnig viel.“ Dafür sind Familie und Freunde nah und helfen, wenn es klemmt: „Wir haben ein schönes Miteinander.“

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