Christel El-Haj in ihrem Zuhause. Die Gittertüren zwischen den Stockwerken erinnern an die Vergangenheit des mächtigen Gebäudes. Der Denkmalschutz hat viele Ideen verhindert, nicht aber „den Tempel“ im Dachgeschoss. Foto: Andy Reiner

Einst Knast, heute Prunkbau: Das Pfullendorfer Gefängnis beherbergte einst an die 20 Häftlinge, heute lebt eine Frau allein in dem Gebäude. Allein auf 800 Quadratmetern. Wie geht das? Die Geschichte einer besonderen Beziehung.

Strammen Schrittes könnte man den Weg von der Haustür bis ins Wohnzimmer unterm Dach in weniger als zwei Minuten zurücklegen. Noch schneller ginge es mit dem Aufzug. Aber dann bekäme man nicht die hüfthohen Vasen und die Flacons mit den selbst kreierten Parfüms zu sehen, oder die Buddhafiguren und die Madonnen und auch nicht die Sofas, Teppiche, Tische, Vitrinen, Stühle und Harlekins, die über die Stockwerke verteilt sind. Und die so wichtig sind, um dieses Haus und seine Bewohner zu verstehen. Es ist also besser, es nicht eilig zu haben, wenn man Christel El-Haj besucht.