Wo derzeit am Waldhornweg noch Garagen stehen, würde die Stadt gerne Einzel- und Foto: Leonie Hemminger

Die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich möchte prüfen, ob die Baupläne am Waldhornweg fortgeführt werden sollen.

Weilimdorf - Ob in der Wolfbuschsiedlung am Waldhornweg gebaut werden soll, darüber scheiden sich die Geister. Als vor wenigen Wochen der Aufstellungsbeschluss im Bezirksamt vorgestellt wurde, entbrannte eine hitzige Debatte über das Für und Wider des Bauvorhabens (die Nord-Rundschau berichtete). Das Meinungsbild, das Bezirksvorsteherin Ulrike Zich damals unter den Anwesenden abfragte, zeigte eine klare Mehrheit auf, die sich gegen die bis zu neun geplanten Einzel- und Doppelhäuser aussprach. Von den anwesenden Grundstückseigentümern stimmten zehn gegen, zwei für die Nachverdichtung der Wolfbuschsiedlung. Unter allen Anwesenden votierten 19 für das Bauvorhaben, mehr als 60 dagegen. Die Bezirksvorsteherin wertete dies als „massive Überzahl“ der Gegner. Ein ganz anderes Bild habe sich noch zu Beginn der Planungen dargestellt, als von den Wolfbusch-Bewohnern großes Interesse an dem Vorhaben signalisiert worden sei.

Vor diesem Hintergrund hat sich Ulrike Zich in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats dafür ausgesprochen, im Gemeinderat eine Fortführungsentscheidung herbeizuführen. „Wir sollten schauen, ob überhaupt jemand bauen möchte. Man muss nichts planen, was niemand will“, sagte die Bezirksvorsteherin. Sie halte dies für die „sauberste Lösung“. Die Bebauungspläne würden dann so lange in der Schublade verschwinden, bis die kommende Generation sich womöglich anders entscheidet und die Pläne wieder anregt.

Die Stadtplaner prüfen das weitere Vorgehen

Das Amt für Stadtplanung und -erneuerung prüft derzeit, ob eine solche Fortführungsentscheidung in Frage kommt. In ungefähr zwei Wochen wird laut der Stadtplanerin Kathrin Steimle feststehen, ob der Gemeinderat zu dem Thema angehört werden soll. Die Stadträte würden in diesem Fall neu darüber entscheiden, ob das Bebauungsplanverfahren weitergeführt oder gestoppt werden soll. Eventuell regt das Gremium dann auch an, dass die Pläne modifiziert werden. Steimle räumt aber ein, dass es schwierig werden könnte, eine Kompromisslösung zu finden, die allen Interessen gerecht wird. Denn eingeschossige Häuser, wie es sich die Gegner im Falle einer Bebauung wünschen, ist aus der Sicht der Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes aufgrund der kleinen Grundstücksflächen nicht wirklich sinnvoll.

Michael Lateier (Grüne) sprach sich in der Bezirksbeiratsitzung für die Pläne aus. „Es handelt sich um ein Baurecht, keine Baupflicht“, betonte er. In der Wolfbuschsiedlung bestehe durchaus Bedarf an neuem Wohnraum, „vielleicht nicht heute, aber morgen“, betonte Lateier. „Ich bin deshalb weiter dafür, den Bebauungsplan aufrecht zu erhalten.“