Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Betrugs. Am Freitag beginnt der Prozess am Stuttgarter Landgericht (Symbolbild). Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Für viele Anleger der Geno Wohnungsbaugenossenschaft ist der Traum vom Eigenheim geplatzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Betrugs. Nun muss sich der frühere Geno-Chef vor Gericht verantworten.

Stuttgart  - Wegen der Insolvenz der Geno Wohnbaugenossenschaft muss sich der früheren Vorstandsvorsitzende von Freitag (09.15 Uhr) an vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Er soll zwischen Januar 2015 bis Mai 2018 neue Mitglieder über den finanziellen Zustand der Genossenschaft getäuscht und so zu Einlagen in Höhe von rund 2,37 Millionen Euro veranlasst haben, wie das Gericht mitteilte. Ihm werden Insolvenzverschleppung, gewerbsmäßiger Betrug und Untreue zur Last gelegt. Der Mann sitzt seit Ende November in Untersuchungshaft.

Das Insolvenzverfahren der 2002 gegründeten Geno Wohnbaugenossenschaft mit Sitz in Ludwigsburg war im August 2018 eröffnet worden. Das Geschäftsmodell der Genossenschaft funktionierte so, dass die Mitglieder ähnlich wie in einem Bausparvertrag Geld einzahlten und so Bereitstellungspunkte sammelten. Ab einem bestimmten Punkt konnten sie damit eine Immobilie über die Genossenschaft erwerben und einziehen. Wer nicht in der Lage war, sofort die Gesamtsumme zu zahlen, durfte für eine günstige Miete einziehen und konnte Haus oder Wohnung weiter abstottern.