Wölfe sind im Kreis Esslingen bis jetzt nicht ansässig. Foto: Julian Stratenschulte

Der FDP-Landtagsabgeordnete Dennis Birnstock fordert „mehr proaktives Vorgehen“ beim Schutz vor Wölfen. Er verlangt „präventive Schutzmaßnahmen“.

Das Zusammenleben von Mensch und Wolf ist immer wieder ein – oft emotional besetztes – Thema. Das einst fast ausgerottete Tier, wird auch in Deutschland zunehmend wieder heimisch. Aus Sicht des Nürtinger FDP-Landtagsabgeordneten Dennis Birnstock stellt die Wiederansiedlung des Wolfs und die Integration in regionale Ökosysteme „die Menschen vor Herausforderungen, insbesondere dann, wenn diese Wiederansiedlung politisch gewollt ist“.

 

In einer Kleinen Anfrage im Landtag zu Wölfen im Kreis Esslingen wurde zwar betont, dass es dort aktuell keine ansässigen Tiere gibt – weder als Einzelgänger noch im Rudel – doch wurde anerkannt, dass es Belege für zumindest durchziehende Wölfe gibt. „Früher oder später ist daher mit der Ankunft des Wolfs auch im Landkreis zu rechnen und der Mensch muss sich darauf vorbereiten“, betont Birnstock. Der FDP-Mann plädiert für flexible Präventionsmaßnahmen: „Der Wolf ist keine direkte und tödliche Gefahr für den Menschen. Er stellt aber für Weidetiere eine Gefahr dar.“ Auch wenn bisher keine Wölfe im Landkreis sesshaft seien, würden sie hier doch durchziehen, ergänzt er. „Wie viele genau, weiß die Landesregierung nicht. Es besteht damit also kein Grund zu hektischem Aktionismus. Dennoch sollte das Fördersystem insbesondere für den Herdenschutz überarbeitet werden“, verlangt Birnstock und sieht Handlungsbedarf.

Bisher würden landwirtschaftliche Betriebe erst unterstützt, wenn ein Wolf oder ein Rudel in einem zum Präventionsgebiet erklärten Areal auftauche. Herdenschutzmaßnahmen, die ergriffen werden könnten, bevor der Wolf da ist, würden nicht gefördert. „Warum muss das Kind erst in den Brunnen fallen, bevor etwas unterstützt wird?“, fragt er sich. Für ihn sei für den Fall, dass ein Wolf Weidetiere reiße, Vorsorge zu treffen. „Da muss die Entnahme des Wolfs erleichtert werden. Doch hier verharrt die Landesregierung leider in grüner Naturromantik, anstatt die Realitäten anzuerkennen und vorausschauend zu handeln“, sagt Birnstock.