Italiens Emerson blickt ungläubig drein. Foto: dpa/Peter Morrison

Fußball-Europameister Italien hat die direkte Qualifikation zur WM in Katar verpasst. Die Squadra Azzurra kommt im letzten Gruppenspiel nicht über ein 0:0 gegen Nordirland hinaus – die Schweiz zieht in der Tabelle noch vorbei.

Köln - Italien hat vier Monate nach seinem glanzvollen EM-Triumph die Direktqualifikation zur Fußball-WM 2022 in Katar verpasst. Im Fernduell um den Gesamtsieg in der Gruppe C mit der punktgleich in den letzten Spieltag gegangenen Schweiz verspielte die Squadra Azzurra durch ein enttäuschendes 0:0 in Nordirland und den gleichzeitigen 4:0 (0:0)-Erfolg der Eidgenossen die Fahrkarte an den Golf im ersten Anlauf und muss auf einen Erfolg in den Play-offs im Frühjahr hoffen. Dagegen können  die Schweizer bereits ihre fünfte WM-Teilnahme nacheinander feiern.

Italien konnte in Belfast drei Tage nach dem dramatischen 1:1 im direkten Duell mit den Eidgenossen die Scharte der vergebenen Chance auf den vorzeitigen Sprung nach Katar nicht mehr auswetzen. Der viermalige Weltmeister, der bereits bei der vergangenen WM-Endrunde 2018 in Russland nur Zuschauer gewesen war, ließ überwiegend die meisten seiner im zurückliegenden Sommer noch so hochgelobten Qualitäten vermissen. 

Italien zu hektisch

Das Team von Trainer Roberto Mancini konnte sich vielmehr bei seinem Torhüter Gianluigi Donnarumma bedanken, nicht in Rückstand zu geraten. Unter dem Druck der Informationen über die Schweizer Tore im Parallelspiel agierten die Italiener immer hektischer und konnten die Platzherren kaum in ernsthafte Gefahr bringen.

Den Eidgenossen gelang in Luzern mit fünf Bundesliga-Legionären in der Anfangsformation zwar zunächst auch nicht die erhoffte Führung. Doch kurz nach der Pause brach Noah Okafor (48.) den Bann. Der Augsburger Ruben Vargas sorgte neun Minuten später (57.) für die Entscheidung, ehe der Fürther Cedric Itten (72.) kurz nach seiner Einwechslung und einem aberkannten Treffer der Platzherren sowie Remo Freuler (90.) auf 4:0 stellten. 

Auch England zieht das Ticket

In der Schlussphase galt die Aufmerksamkeit der Spieler von Coach Murat Yakin zunehmend dem Spielstand in Belfast, ehe die Schweizer erlöst jubelten. In Katar gehört die Schweiz zum insgesamt zwölften Mal in der WM-Geschichte zum Kreis der Endrunden-Teilnehmer.

Auch England hat sich von Fußballzwerg San Marino nicht mehr vom Weg nach Katar abbringen lassen und vor allem dank Stürmerstar Harry Kane mühelos das Ticket zur WM-Endrunde 2022 gebucht. Der Vize-Europameister gewann in Serravalle nach vier Kane-Treffern 10:0 (6:0) und sicherte sich mit seinem höchsten Sieg seit 57 Jahren ungeschlagen mit 26 Punkten Platz eins in der Gruppe I. Zweiter wurde Polen.