Joachim Löw ist bei der WM 2022 in Katar nicht mehr Bundestrainer. Foto: dpa/Federico Gambarini

In dieser Woche beginnt die europäische Qualifikationsrunde zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Wir beantworten die wichtigsten Fragen dazu.

Duisburg - Mit dem Heimspiel gegen Island an diesem Donnerstag (20.45 Uhr) fällt auch für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Startschuss für die WM-Qualifikation auf dem Weg nach Katar 2022. An dieser Stelle beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was steht an?

In dieser Woche startet in Europa die Qualifikation für die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft im Winter 2022 in Katar (21.11. bis 18.12.). Gespielt wird in zehn Gruppen mit jeweils fünf oder sechs Mannschaften. Letzter Spieltag der Qualifikation ist von 14. bis 16. November 2021. Es nehmen alle 55 Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union (UEFA) teil.

Wer qualifiziert sich für die WM?

Aus Europa kommen 13 der insgesamt 32 WM-Teilnehmer. Fix qualifiziert sind die zehn Gruppensieger. Die restlichen drei Startplätze werden in Mini-Turnieren ermittelt.

Wie laufen diese Mini-Turniere ab?

Es nehmen die zehn Gruppenzweiten sowie die beiden besten Gruppensieger der Nations League teil, die es in ihrer WM-Qualifikationsgruppe nicht unter die beiden Gruppenbesten geschafft haben. Diese zwölf Teams spielen in drei Mini-Turnieren mit jeweils vier Teams in Halbfinals und Finals drei weitere WM-Starter aus - zwischen 24. und 29. März 2022.

Auf wen trifft Deutschland?

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw trifft in Gruppe J auf Rumänien, Island, Nordmazedonien, Armenien und Liechtenstein.

Was ist neu?

Erstmals kann sich ein Verband über die Nations League für die WM qualifizieren. Zudem hat die UEFA WM-Gastgeber Katar für die europäische Qualifikation eingeladen.

Warum darf Katar mitspielen?

Katar wird die Möglichkeit eingeräumt, Wettkampfpraxis zu sammeln und sich so besser für die WM vorzubereiten. Dafür wurden die Auswahl der Gruppe A mit Europameister Portugal zugeteilt. Die Spiele gegen Katar finden alle in Europa als Länderspiele statt und gehen daher nicht in die Wertung ein.

Wie ist die Lage in Katar, besteht die Gefahr eines WM-Boykotts?

Der Weltverband FIFA weist wiederholt auf die Verbesserung der Menschenrechtssituation hin. Selbst Amnesty International Deutschland riet unlängst von einem Boykott ab. Man setze vielmehr „auf Aufdeckung und Sichtbarmachung der Missstände und den Dialog mit allen Beteiligten“. Dagegen befürwortete eine überwältigende Mehrheit von 90 Prozent in einer repräsentativen Umfrage der Voting-App FanQ im Auftrag des SID einen WM-Boykott. In Norwegen gibt es bereits eine Boykott-Bewegung von Fans und mehreren Erstligisten. Berichte von über 6500 toten Gastarbeitern beim Bau der Stadien sorgten zuletzt für Aufregung.

Wird in der Qualifikation mit Zuschauern gespielt?

Dies ist abhängig vom Infektionsgeschehen, überwiegend bleiben die Stadien leer. Die deutschen Spiele etwa in Duisburg gegen Island und Nordmazedonien finden ohne Fans statt, ebenso die Partie in Rumänien. Die Niederlande plant dagegen bei ihrem Heimspiel gegen Lettland in Amsterdam mit 5000 Zuschauern. Die sollen vor dem Einlass mit Schnelltests auf eine Corona-Infektion überprüft werden.

Wie beeinflusst die Corona-Pandemie die Quali-Spiele?

Beim DFB-Team bleiben die England-Legionäre auch nach der Aufhebung der Einstufung des Vereinigten Königreichs als Virusvarianten-Gebiet in sogenannter „Arbeitsquarantäne“. Ilkay Gündogan und Co. werden in der bereits bestehenden „Blase“ nochmals isoliert. Weitere Folgen sind Spielverlegungen: Europameister Portugal etwa trägt sein Heimspiel gegen Aserbaidschan in Turin aus. Norwegen spielt gegen die Türkei im spanischen Malaga, Estland gegen Tschechin in Lublin/Polen.

Wer überträgt live?

Alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft werden live bei RTL gezeigt. Als TV-Experte wird erstmals Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß fungieren. Seine Auftritte werden mit Spannung erwartet. Die weiteren Spiele der europäischen WM-Qualifikation überträgt der Streamingdienst DAZN.