Hansi Flick findet die Gruppe spannend. Foto: dpa/Christian Charisius

Anspruchsvolle Aufgabe für die DFB-Auswahl: Der viermalige Weltmeister trifft in Katar in der Vorrunde auf Spanien, Japan und Costa Rica oder Neuseeland.

„Losfee“ Lothar Matthäus grinste breit, doch Hansi Flick notierte sich den Hammergegner Spanien ohne größere Gefühlsregung. Der Bundestrainer demonstrierte auch bei den weiteren WM-Vorrundengegnern Japan und Costa Rica oder Neuseeland Gelassenheit, dabei hätten die Hürden in der Gruppe E bei der Jagd nach dem fünften Stern für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft niedriger sein können.

„Es ist eine spannende und interessante Gruppe, die Aufgaben sind nicht so einfach, sagte Flick in der ARD: „Wir haben uns aber viel vorgenommen. Wir müssen schauen, dass wir uns durchsetzen.“

Das sagt Neuer

Kapitän Manuel Neuer lag mit seinem Chef auf einer Wellenlänge. „Es war klar, dass wir aus Topf eins einen starken Gegner bekommen würden“, sagte Neuer bei MagentaTV. „Wir haben negative Erinnerungen, aber so etwas passiert uns nicht zweimal. Wir sind guter Dinge, ein erfolgreiches Turnier zu spielen.“

Auch Flick vertraut 234 Tage vor dem Start der WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) auf die Stärke des viermaligen Weltmeisters, das machte er im Exhibition and Convention Centre von Doha deutlich. Neben DFB-Direktor Oliver Bierhoff gab sich der 57-Jährige im schwarzen Anzug, weißen Hemd und mit silberner Krawatte schon vor der Zeremonie cool - auch der Angstgegner Spanien jagte ihm sichtlich keinen Schrecken ein.

Schlechte Erinnerungen an Spanien

Vor dem Duell mit den Iberern (27. November), gegen die es zuletzt eine 0:6-Klatsche gegeben hatte, geht es gegen den viermaligen Asienmeister Japan (23. November) mit einigen Bundesliga-Legionären. Im dritten Vorrundenspiel (1. Dezember) der ersten WM im arabischen Raum bekommt es die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Costa Rica oder Neuseeland zu tun, die in den interkontinentalen Play-offs im Juni aufeinandertreffen. Alles seien „ernstzunehmende Gegner“, sagte Neuer: „Wir müssen auf der Höhe sein.“

Flicks Team war als Zwölfter der Weltrangliste nur in Topf zwei gelandet, ein Hammergegner in der ersten Turnierphase damit wahrscheinlich. Doch das Selbstvertrauen nach dem gelungenen Neustart ist groß. „Für mich gibt es da nur ein Ziel, das ist der Weltmeister-Titel. Wir haben uns bei den jüngsten Turnieren nicht mit Ruhm bekleckert und wollen das wieder gutmachen“, sagte Neuer.

Wiedergutmachung für 2018

Für die DFB-Auswahl geht es in Katar um ein Zeichen auf der ganz großen Bühne. 2018 scheiterte Deutschland als Titelverteidiger unter Flick-Vorgänger Joachim Löw krachend in einer ausgeglichenen Gruppe mit Mexiko, Schweden und Südkorea. Eine Wunde, die in Katar heilen soll. 

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Flick steigt in Kenntnis der Gegner nun in die unmittelbare WM-Vorbereitung ein. Viel Zeit, um seine Taktikpläne in die Praxis umzusetzen, hat er nicht. Im Juni und September stehen noch sechs Spiele in der Nations League gegen Europameister Italien, EM-Finalist England und Ungarn an. Danach muss Flick seinen Kader benennen.

Da bis zum 13. November Ligaspiele angesetzt sind, bleibt unmittelbar vor dem Turnier auch nur wenig Vorbereitungszeit. Immerhin startet sein Team erst am dritten Tag ins Turnier. Ein Testspiel soll es wohl noch geben, bevor es auf dem Weg zum Wüsten-Weihnachts-Weltmeister ernst wird.