Spaniens Diego Costa traf beim mühevollen 1:0-Sieg gegen den Iran bei der WM 2018. Foto: AFP

Spanien quälte sich in seinem zweiten WM-Spiel gegen den Iran zu einem 1:0 und wahrt somit die Chance auf das Achtelfinale. Diego Costa erlöste die „Furia Roja“ in der 54. Minute.

Kasan - Diego Costa hat WM-Favorit Spanien gegen den krassen Außenseiter Iran auf Achtelfinal-Kurs gebracht und den Hoffnungen der leidenschaftlich verteidigenden Asiaten auf eine WM-Sensation einen Dämpfer versetzt. Dank des dritten Turniertreffers des Angreifers besiegte der drückend überlegene, aber offensiv zu ideenlose Weltmeister von 2010 den Iran am Mittwoch vor 42 718 Zuschauern in Kasan mit 1:0 (0:0).

Die Spanier knackten das massive Abwehr-Bollwerk durch ihren Mittelstürmer erst in der zweiten Halbzeit (54.) und mussten am Ende sogar noch um den Sieg bangen. Zum sicheren Einzug ins Achtelfinale benötigen die Iberer im letzten Gruppenspiel gegen Marokko am nächsten Montag noch einen Punkt oder einen Sieg Portugals gegen Iran.

Im ersten Länderspiel zwischen beiden Teams überhaupt nahm Spaniens kurzfristig ernannter WM-Coach Fernando Hierro nach dem 3:3 gegen Portugal zwei Änderungen in der Startelf vor. Der ehemaliger Leverkusener Dani Carvajal rutschte wieder in die Startelf und für Koke kam Lucas Vazquez ins Team. Bayern Münchens Mittelfeldspieler Thiago fehlt damit erneut in der Anfangsformation der Iberer.

Zunächst kaum Torchancen für Spanien

Die Spanier standen nach dem überraschenden 1:0-Sieg der Iraner gegen Marokko schon im zweiten Gruppenspiel unter Druck und durften sich keinen Ausrutscher mehr erlauben. Zudem waren die iranischen Fans in der Kasan Arena eindeutig in der Überzahl und feuerten ihr Team lautstark an.

Überzahl hatten die von Trainer Carlos Queiroz sehr defensiv eingestellte Elf auch in der Defensive. Teilweise mit Sechserkette stellte sich der Außenseiter den spanischen Ballkünstlern entgegen und wehrte sich auch mit nicht immer legalen Mitteln. Oft befanden sich fast alle zehn iranischen Feldspieler im eigenen Strafraum.

Torchancen erspielte sich der Weltmeister von 2010 daher zunächst kaum. Ein Freistoß von David Silva (25.) landete bei Torhüter Alireza Beiranvand, fünf Minuten später scheiterte der Offensivspieler von Manchester City mit einem Drehschuss nach Vorarbeit von Gerard Piqué. Mit einem abgefälschten Schuss hatte Silva gegen Ende der ersten Halbzeit noch einmal Pech.

Irans Treffer nach Videobeweis aberkannt

Nach der Pause erhöhten die Spanier den Druck und kame durch Piqué, der sein 100. Länderspiel absolvierte, zu einer weiteren Gelegenheit, ehe Diego Costa der längst überfällige Führungstreffer gelang. Dabei profitierte der Stürmer davon, dass ihn Verteidiger Ramin Rezaeian beim Rettungsversuch anschoss. Für den Angreifer von Atletico Madrid war es nach dem Doppelpack gegen Portugal bereits der dritte Turniertreffer.

Zuvor hatten die Iraner die beste Torchance: Karim Ansarifard traf bei einem Konter nur das Außennetz, kurz darauf wurde ein Treffer der Asiaten wegen Abseitsstellung per Videobeweis nicht anerkannt. In der Schlussphase wurde die Partie wesentlich unterhaltsamer, da die Iraner ihre Mauertaktik aufgeben mussten und auch die Spanier noch zu gute Tormöglichkeiten kamen. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Mehdi Taremi in der 82. Minute mit einem Kopfball, der knapp über das Tor strich.