Mesut Özil wurde bei der WM 2018 für viele zum Sündenbock. Foto: dpa

Oliver Bierhoff hat in einem Interview großen Unmut auf sich gezogen, weil er Mesut Özil als Bauernopfer für das deutsche Ausscheiden bei der WM 2018 ausgemacht hatte. Nun versucht er, seine Aussagen zu relativieren.

Stuttgart - Mehr als eine Woche nach dem deutschen Ausscheiden bei der Fußball-WM in Russland hat Team-Manager Oliver Bierhoff in einem Interview mit der „Welt“ für Aufsehen und neuen Zündstoff in der Debatte um Mesut Özil gesorgt.

Bierhoff hatte gesagt: „Im Rückblick würde ich versuchen, dieses Thema noch klarer zu regeln. (...) Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet.“

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Eine Aussage, die deutschlandweit für viel Wirbel sorgte. Vor allem aber für Kritik an Oliver Bierhoff. Nun hat der 50-Jährige gegenüber der Bild-Zeitung Stellung bezogen: „Leider wird diese Diskussion auch noch nach Wochen sehr emotional geführt. Es tut mir leid, dass ich mich da offenbar falsch ausgedrückt habe und diese Aussagen missinterpretiert werden. Sie bedeuten in keinem Fall, dass es im Nachhinein falsch gewesen sei, Mesut mitzunehmen. Was ich sage, ist, dass wir im Vorfeld der WM vor der Frage standen, ob er aus sportlichen Gründen mitfährt. Wir haben uns bewusst für ihn entschieden. Und dazu stehen wir auch. Wir werden in unsere Analyse natürlich auch mit Mesut über dieses Thema sprechen.“ Die Karriere von Mesut Özil sei in keinem Fall für beendet erklärt, sagte Bierhoff der Bild-Zeitung.