Hyun-Soo Jang (mitte) war nach dem Spiel gegen Mexiko kaum zu trösten. Foto: AP

Nach seinem Handspiel in der WM-Partie gegen Mexiko, muss der Südkoreaner Hyun-Soo Jang vor dem Spiel gegen Deutschland eine „Hexenjagd“ über sich ergehen lassen.

Lomonossow - Abwehrspieler Hyun-Soo Jang vom letzten deutschen WM-Vorrundengegner Südkorea muss sich in der Heimat heftigen Mobbings der Fans erwehren. Auf der Seite des Präsidialamtes sind mehr als 300 Petitionen gegen den Außenverteidiger eingegangen. Sie tragen Namen wie „Vertreibt Jang und seine Familie aus Korea“. Die Zeitung „JoongAng Ilbo“ sieht in der Aktion eine regelrechte „Hexenjagd“.

Jang hatte beim 1:2 im zweiten Gruppenspiel gegen Mexiko mit einem Handspiel den Elfmeter zum 0:1 verursacht. Nach Informationen von „JoongAng Ilbo“ haben nach zahlreichen Zwischenfällen in den sozialen Medien seit WM-Beginn bereits mehrere Spieler und deren Familienmitglieder ihre Accounts gelöscht.

Verband stärkt Jang den Rücken

Ein Sprecher des Verbandes KFA nannte die Reaktionen auf Jangs Leistung „zu hart“ und stellte klar, dass der Verband ihm den Rücken stärke: „Wir haben nicht vor, Jang aus dem Team zu nehmen. Jang ist der beste Verteidiger, den Korea hat.“ Ob der 26-Jährige vom FC Tokio am Mittwoch (16.00 Uhr/ARD) gegen Deutschland spiele, wisse er aber nicht. Das sei Entscheidung des Trainers.

Ein Sprecher des Präsidialamtes sagte der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist nur ein Ausdruck der Ärgers. Jeder kann sich frei auf der Website des Präsidialamts äußern. Das hat seine guten und seine schlechten Seiten.“