Wissenschaftsministerin Theresia Bauer beim Redaktionsbesuch Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer will die Lehrerausbildung in Baden-Württemberg verbessern. Studenten soll der Start an der Hochschule erleichtert werden.

Stuttgart - Wissenschaftsministerin Theresia Bauer spricht im Interview darüber, wie die Lehrerausbildung verbessert werden soll und über Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer.

Frau Bauer, in einer neuen Studie schneiden die Schüler aus Baden-Württemberg deutlich schlechter ab als vor einigen Jahren – auch die Gymnasiasten. Was kommt auf die Hochschulen zu?
Die Universitäten melden uns seit längerem, dass die Vorkenntnisse der Studierenden immer unterschiedlicher sind. Deshalb muss in der Eingangsphase mehr getan werden, um ein ähnliches Niveau herzustellen, etwa durch Vorkurse. Wir streben auch eine engere Kooperation mit den Schulen an, damit die Schülerinnen und Schüler besser auf ein Studium vorbereitet werden.
Wären da Vorprüfungen sinnvoll?
Es gibt bereits erste Erfahrungen mit Eingangstests – gute Erfahrungen machen wir mit den Medizinertests. Wir werden mit den Hochschulen über eine weitere Verbreitung dieser Auswahlinstrumente sprechen, auch als Selbsttest für angehende Studierende, damit diese sich besser einschätzen können. Wir setzen auch auf eine bessere Nachqualifizierung und Begleitung der Studierenden in den ersten beiden Studienjahren. Auf diese Studieneingangsphase werden wir in dieser Legislatur einen besonderen Fokus legen. Hier haben wir gemeinsam mit unseren Hochschulen schon Vieles angestoßen. Nötig ist aber auch eine hervorragende Lehrerausbildung an den Hochschulen. Denn gute Schule macht man mit guten Lehrern.
Die vor kurzem erfolgte Umstellung der Lehrerausbildung auf Bacherlor- und Masterstudiengänge verbessert noch nicht deren Qualität. Was planen Sie?
Wir haben nicht nur die Struktur umgestellt. Wir haben dabei auch die Fachlichkeit erhöht und den Bezug zur Schule gestärkt, den angehende Lehrer zwingend brauchen. Das führt zu mehr Qualität. Wer an der Universität für das Lehramt an Gymnasien und beruflichen Schulen studiert, benötigt neben dem Fachlichen mehr Pädagogik, Didaktik und Diagnostik. Da können die Pädagogischen Hochschulen liefern. Umgekehrt brauchen die Studierenden dort aber mehr Fachwissenschaft. Lehrerbildung muss als eigenständige Aufgabe konzipiert und als Ganzes verantwortet, beforscht und weiterentwickelt werden – dafür stehen unsere neu geschaffenen schools of education. Hier wird hochschulartübergreifend zusammengearbeitet und es entstehen starke Orte, an denen die Lehrerbildung im Zentrum steht. Sie sind auch Ansprechpartner für die Lehrerseminare und die ausbildenden Schulen sind.