Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Heidelberg Foto: dpa/Uwe Anspach

Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sieht die Wissenschaft unter Spezialisierungsdruck. Die Angebotsvielfalt sei kein Selbstläufer.

Theresia Bauer, seit 2011 Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, sieht die Vielfalt der Hochschullandschaft im Land nicht als Selbstläufer. „Eine Hochschule, die weder die Besten noch die Vielen anziehen kann, wird leer stehende Kapazitäten haben“, sagte die Grünen-Politikerin unserer Zeitung. „Solche Hochschulen werden auf kurz oder lang ein Problem bekommen“.

Antritt als OB-Kandidatin in Heidelberg

Nach elf Jahren in der Landesregierung scheidet Bauer in diesen Tagen aus ihrem Amt aus. Die 57-Jährige kandidiert in ihrer Wahlheimatstadt Heidelberg für das Oberbürgermeisteramt. Der erste Wahlgang findet am 6. November statt.

Im Rückblick auf ihre Amtszeit, in der sie von den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes vier Mal (2013, 2015, 2016 und 2021) zur „Wissenschaftsministerin des Jahres“ gewählt wurde, betont Bauer unter anderem die Erfolge bei der Hochschulfinanzierung. Daraus leiten sich für die scheidende Ministerin aber auch Erwartungen ab.

Was braucht die Gesellschaft?

Baden-Württemberg habe eine „differenzierte Hochschullandschaft wie kein anderes Bundesland“. Mit einer Vielzahl an Musik-und Kunsthochschulen, mit Akademien, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und den Pädagogischen Hochschulen. Diese „Stärke“ erlaube Spezialisierungen und eigene Profile, die in einem „Einheitsmodell ,Universität’ nicht abbildbar wären“. Das bedeute aber umgekehrt, „dass sich jede Hochschule beziehungsweise Hochschulart sehr genau überlegen muss, was ihr besonderes Angebot ausmacht“. Bauers Fazit: „Sie müssen jeweils überzeugen, dass ihre Ergebnisse und ihre Absolventinnen und Absolventen in der Gesellschaft gebraucht werden.“