Oberbürgermeister Frank Nopper (Mitte) bei der Eröffnung des Festivals Foto: Lg/F. Iannone

Wissenschaftler aller Forschungseinrichtungen präsentieren beim zweiten Stuttgarter Wissenschaftsfestival ihr Können. Stuttgart sei die Stadt der Erfinder, der Tüftler und der Schaffer, so OB Nopper bei der Eröffnung am Donnerstagabend.

Oberbürgermeister Frank Nopper hat am Donnerstagabend das zweite Stuttgarter Wissenschaftsfestival eröffnet. „Stuttgart ist die Stadt der Erfinder, der Tüftler und der Schaffer, die Stadt von Robert Bosch, Gottlieb Daimler und Ferdinand Porsche, aber bei Weitem nicht nur das“, sagte er. Stuttgart sei auch eine der führenden Wissenschaftsstädte, in einigen Bereichen sogar die führende Wissenschaftsstadt Deutschlands. 45 Prozent der Forschungskapazitäten Baden-Württembergs konzentrierten sich in der Landeshauptstadt.

„Wissenschaft ist das Fundament, auf dem unsere Zukunft entsteht“, sagte Petra Olschowski, Staatssekretärin des Landes-Wissenschaftsministeriums. Die Forscher entwickelten Lösungen für die Bewältigung globaler Herausforderungen. Das Wissenschaftsfestival wolle diesen Innovationsgeist in die Gesellschaft tragen und erlebbar machen.

Vorteile des Lebens im Zeitalter der Wissenschaft

Der Physiker und Wissenschaftsvermittler Rama Yogeshwar, welcher die mit Jazz der Thomas-Becker-Band der Musikhochschule garnierte Eröffnung moderierte, skizzierte dem Publikum die Vorteile des Lebens im Zeitalter der Wissenschaft, die man auch brauche, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. So habe durch immer neue Erkenntnisse der Medizin und Technik die Kindersterblichkeit seit den 1950er Jahren deutlich abgenommen, und während der Coronapandemie habe die Wissenschaft rasch wirksame Impfstoffe entwickelt. Durch das Sammeln gewaltiger Datenmengen biete Künstliche Intelligenz neue Möglichkeiten medizinischer Diagnostik, zum Beispiel bei Tuberkulose oder bei der Früherkennung von Parkinson. Yogeshwar ist sich bewusst, dass Künstliche Intelligenz zum Beispiel im autoritären China zur Überwachung missbraucht wird, er zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich Demokratien mit angemessener Anwendung von Wissenschaft weltweit durchsetzen werden: „Autokratien gehört nicht die Zukunft.“

Die Bandbreite der Wissenschaft in Stuttgart wurde deutlich

Bei einem Rundgang durch die Ausstellung wurde die Bandbreite der Wissenschaft in Stuttgart deutlich. Der Blick der Forscher richtet sich von den Weiten des Universums bis in die Tiefe der Stuttgarter Stadtgeschichte. So präsentiert das Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart die fliegende Sternwarte Sofia, die den infraroten Bereich des Universums sichtbar und das Entstehen neuer Sterne beobachtbar macht. Das Institut baut und testet auch Rover, ferngesteuerte Erkundungsfahrzeuge, die Planeten und Asteroiden untersuchen können. Das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme zeigt seinen Umarmungsroboter, dessen Umarmungen genauso trösten sollen wie die von Menschen.

Auch das vom Stadtarchiv und vom Stadtmessungsamt entwickelte digitale Stadtarchiv bietet viele neue Einträge über Orte, Personen und Ereignisse. Beim Rundgang durch die Ausstellung schaltete sie OB Nopper für die Öffentlichkeit frei.

Die Wissenschaftsschau im Rathaus Stuttgart endet am Freitag, 1. Juli. Bis dahin kann sie von 8 bis 18 Uhr kostenlos besucht werden. Weitere Informationen stehen online unter: www.wissenschaftsfestival.stuttgart.de