Die Moderatoren der Science-Show beim Auftritt in der Liederhalle. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt will mit seiner interaktiven Science-Show Kinder für Naturwissenschaften begeistern. Kostüme, Experimente und Bilder aus dem All bringen Liederhalle zum Toben.

Stuttgart - Fünfzig Jahre ist es her, dass Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond landeten. Das nimmt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Anlass, Kindern in seiner „DLR Raumfahrt Show“ die Apollo-11-Mission nahezubringen. Drei Moderatoren haben Stuttgarter Schüler der Klassen drei bis sechs am Dienstag in der Liederhalle auf eine interaktive Reise zum Mond mitgenommen.

Jugend- und Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer eröffnete die Science-Show, die Teil des 1. Stuttgarter Wissenschaftsfestivals ist. „Ich war auch schon einmal auf dem Mond – zumindest in meinem Kopf“, sagt sie und erzählt davon, wie sie das Ereignis im Jahr 1969 vor dem Fernsehgerät verfolgte. Nun seien die Kinder dran, die Reise zu unternehmen.

Los geht’s mit einem Countdown, bei dem die Schüler so laut kreischen, stampfen und klatschen, dass sie sich sogar selbst die Ohren zuhalten müssen. Dann kann die Rakete starten. Aber wie kommt so ein riesiges Raumschiff überhaupt in die Luft? Moderator Jan Bechert setzt sich mit Helm auf dem Kopf auf ein Skateboard. Zwei Laubbläser auf seinem Schoß simulieren die Triebwerke. Sobald die Bläser angeschaltet sind, fährt das Skateboard los – wie bei einer Rakete.

Angekommen im All, ist die Schwerelosigkeit natürlich ein wichtiges Thema: Die erklärt Jan Bechert im Känguru-Kostüm – denn immerhin können Menschen da auf einmal so so hoch springen wie die Beuteltiere. Dass das aber gar nicht so einfach ist, zeigt ein Video, in dem Astronauten auf dem Mond sich auch mal auf die Nase legen.

Mit VR-Brille über den Mond spazieren

Große Augen bekommen die Kinder, als die Moderatoren erklären, was ein Vakuum ist. Dazu setzen sie einen Schokokuss unter eine Glaskuppel. Durch einen Schlauch wird die Luft herausgesaugt. Der Schokokuss wird immer größer und platzt auf. Sobald wieder Luft ins Gefäß gelangt, fällt er in sich zusammen. Damit das nicht mit den Menschen auf dem Mond passiert, müssen sie Anzüge tragen – so wie Moderatorin Nadine Hadad. Ein Hingucker ist Nadine Smolka im Erde-Kostüm. Mit einem Luftballon macht sie deutlich, wie der Mond sich um die Erde dreht. Weitere Highlights sind der Ausflug auf den Mond mit einer Virtual Reality-Brille, ein vom Publikum simuliertes Mondbeben und eine Videobotschaft von Charlie Duke – einer der wenigen Menschen, die den Mond je betreten haben.

Die Science-Show soll Kinder für naturwissenschaftliche Fächer begeistern, sagt der DLR-Vorstandsbeauftragte für Nachwuchsförderung, Volker Kratzenberg-Annies. „Letztes Jahr haben wir mit der Raumfahrt-Show 25 000 Kinder in 20 Städten erreicht.“ Im Jubiläumsjahr der Mondlandung wollen sie sich nun der Apollo-11-Mission widmen. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass sich Mädchen angesprochen fühlen. Deshalb machen auch viele Moderatorinnen bei den Shows mit“, sagt Kratzenberg-Annies. Da müssen sie sich in Stuttgart keine Sorgen machen: In der Liederhalle waren die Mädchen jedenfalls voll dabei.