Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit dem neuen Landesvertreter für Japan, Hirohisa Uchida. Foto: ‚Wirtschaftsministerium

Japan ist für Baden-Württemberg nach China der zweitwichtigste Handelspartner in Asien. Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut will die Beziehungen ausbauen und setzt dabei auf die Hightech-Region Kanagawa. Mit einem Landesvertreter für Japan sollen Kontakte erleichtert und Technologiekooperationen ermöglicht werden.

Kanagawa - Trumpf ist dort, Daimler und Bosch sind es auch. Die japanische Region Kanagawa ist nicht nur für Maschinenbauer, Autohersteller und -zulieferer aus Baden-Württemberg interessant. Auch Siemens, BASF und die deutsche Bank haben sich in der Provinz niedergelassen, zu der die Großstädte Yokohama und Kawasaki gehören. Nach Tokio sind in Kanagawa mit 267 Unternehmen die meisten ausländischen Firmen ansässig. „Sie ist die Hightechregion in Japan“, sagt ein Sprecher des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums. Mehr als neun Millionen Menschen leben in der Provinz, die die zweitgrößte von 47 Präfekturen in Japan ist und etwa so viele Einwohner wie Österreich (8,5 Millionen) hat. Auch die Wirtschaftsleistung ist vergleichbar: Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei rund 385 Milliarden US-Dollar (313 Milliarden Euro).

Baden-Württemberg will in Japan stärker präsent sein

Die Partnerschaft zwischen Kanagawa und Baden-Württemberg besteht seit den achtziger Jahren, 2019 wird das 30-jährige Bestehen gefeiert. Nun soll die Zusammenarbeit ausgebaut werden, verkündete Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Mittwoch auf ihrer Wirtschaftsreise in der Metropolregion Tokio – und setzt Hirohisa Uchida als Landesvertreter in Japan ein. „Wir wollen in Japan, dem zweitwichtigsten Exportland für den Südwesten in Asien, stärker präsent sein. Gerade im Hinblick auf den Brexit.“ Großbritannien plant den Austritt aus der EU, deshalb orientieren sich viele japanische Firmen neu, suchen nach neuen Standorten und Kooperationspartnern. Mithilfe des Repräsentanten sollen Kontakte erleichtert und Technologiekooperationen ermöglicht werden.

Der neue Landesvertreter in Japan hat gute Kontakte in den Südwesten

Hirohisa Uchida ist ein Experte auf dem Gebiet der Wasserstoffforschung, unterrichtet an der Universität Tokai und ist Mitglied in mehreren Stiftungsräten – etwa bei der Honda Foundation. Zudem leitet er als Geschäftsführer den Kanagawa Science Park, wo Firmen Wirtschaftsforschung betreiben, Fachleute sich mit neuen Technologien auseinandersetzen und junge Unternehmer gefördert werden.

Uchida verfügt nicht nur über gute Kontakte in seiner Heimatprovinz und im deutschen Südwesten. Er spricht auch sehr gut Deutsch, denn er hat in Stuttgart studiert und dort seine Frau kennengelernt – er versteht die Schwaben.