Das Stadtteilmanagement feiert das Zehnjährige. Prägende Figur war und ist Torsten von Appen. Nur in einem Punkt ist er selbstkritisch: Der Kampf gegen das Ausbluten der Stadteile sei immens schwer. Denn der so genannte Trading-Down-Trend sei ein globales Phänomen, kein Stuttgarter Problem.
stuttgart - Citymanager, Quartiermanager, Stadtteilmanager: Viele Menschen bewältigen Probleme in der Stadt – jeder auf seine Weise. Was viele nicht wissen: Vor ungefähr zwölf Jahren war der damalige Citymanager Hans H. Pfeifer Geburtshelfer für den heutigen Stadtteilmanager. Die Handels- und Gewerbevereine der Oberen und Unteren Neckarvororte begehrten beim damaligen Wirtschaftsförderer Klaus Vogt auf: „Es kann doch nicht sein, dass die Stadt den Citymanager mitfinanziert, und wir bekommen nichts.“
Vogt grübelte, besprach sich mit dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und stieß am Ende auf Torsten von Appen, den damaligen Vize-Geschäftsführer des Stilwerk Center-Managements im Königsbau. „Ich habe damals zur Ausschreibung der Stelle ein Konzept geschrieben und skizziert, in welche Richtung es gehen könnte“, sagt von Appen. Vermutlich waren seine Ideen so überzeugend, dass er sich gegen knapp 200 Mitbewerber durchgesetzt hat.
EU-Förderung unterstützt Maßnahmen
Seine Ideen deckten sich mit dem, was die Wirtschaftsförderung bereits in Form eines EU-Antrags plante und hierfür auch den Zuschlag erhielt. Damit war der Weg frei für die Stelle und weiteres Geld, das in Maßnahmen für die Stadtbezirke floss.
Heute, nach zehn Jahren, ist Torsten von Appen immer noch das, was er sich seinerzeit ausgedacht hat: „eine Schnittstelle, ein Lotse, der die Handels- und Gewerbevereine entlastet.“ Und ein Kümmerer in der Verwaltung, der Nähe zu den handelnden Personen in den Stadtteilen herstellt. Heute – unter anderem durch den Aufbau eines Leerstands-Managements – sind die Aufgaben derart gewachsen, dass Torsten von Appen mit Mareike Merx eine Kollegin bekommen hat. Zu den Aufgaben der beiden zählen unter anderem Jour fixes mit den Bezirksvorstehern und den Vorsitzenden der Handels- und Gewerbevereine in fast allen Stadtbezirken. Inzwischen gibt es auch ein Branchenbuch für die ansässigen Unternehmen, ein Angebot für eine zweistündige kostenlose Onlineberatung und EU-Projekte zur Finanzierung und Stärkung der Quartiere oder die Konzipierung von Foodmärkten.
Obwohl viele die Arbeit des Stadtteilmanagements rühmen, gegen den allgemeinen Trend kann auch Torsten von Appen nichts ausrichten. Das Stichwort lautet Trading Down. Der Trend lässt sich wohl am besten so übersetzen: Es ist die Entwicklung vom vollständigen Angebot mit pulsierendem Leben zu zunehmenden Leerständen inklusive ausbleibender Kundschaft in den Stadtteilen. „Mit den Erwartungen, diesen Trend zu stoppen, sind wir damals nicht angetreten“, sagt von Appen, „es ist ja schließlich kein Stuttgarter, sondern ein globales Phänomen“. Aber man könne es als Erfolg verbuchen, dass das Bewusstsein und die Wertigkeit in der Verwaltung ämterübergreifend für die Bezirke geweckt worden seien: „Dadurch ist auch mehr Geld in die Bezirke geflossen.“
Stadlteilmanager versteht sich als Dienstleister
Die Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht sieht das Ganze etwas optimistischer: „Unsere Maßnahmen zielen darauf, die Stadtbezirke für den Kunden attraktiv zu machen. So beispielsweise durch den Abendmarkt in Bad Cannstatt, der über den ganzen Sommer immer freitags Menschen in den Bezirk zieht. Oder durch die Quartiersinitiative in Untertürkheim, bei der sich, unterstützt durch das Stadtteilmanagement, die Eigentümer der Immobilien des Einkaufsbezirks zusammengetan haben und sich für die Aufwertung des Bezirks einsetzen.“
Wie auch immer: Der Stadtteilmanager versteht sich als „Dienstleister“. „Mein Job ist es, Leute zusammenzubringen“, sagt er. Dabei versucht er in den Stadtteilen Strukturen zu schaffen, damit man ordentlich planen könne. Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht bestätigt das und dürfte ihre Überzeugung auch am 12. September bei einer Feierstunde zum Zehnjährigen im Stuttgarter Rathaus kundtun: „Das Stadtteilmanagement ist Impulsgeber, Unterstützer und gefragter Ansprechpartner für die Unternehmen vor Ort.“
Torsten von Appen verfeinert das Ganze: „In vielen Städten und Gemeinden hat die Wirtschaftsförderung den Ruf, der Konzernunterstützer und Ansprechpartner nur für die Big Player zu sein. Mit dem Stadtteilmanagement haben wir es in der Stadt jedoch erreichen können, dass wir für jede Unternehmensgröße da sind.“
Vogt grübelte, besprach sich mit dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und stieß am Ende auf Torsten von Appen, den damaligen Vize-Geschäftsführer des Stilwerk Center-Managements im Königsbau. „Ich habe damals zur Ausschreibung der Stelle ein Konzept geschrieben und skizziert, in welche Richtung es gehen könnte“, sagt von Appen. Vermutlich waren seine Ideen so überzeugend, dass er sich gegen knapp 200 Mitbewerber durchgesetzt hat.
EU-Förderung unterstützt Maßnahmen
Seine Ideen deckten sich mit dem, was die Wirtschaftsförderung bereits in Form eines EU-Antrags plante und hierfür auch den Zuschlag erhielt. Damit war der Weg frei für die Stelle und weiteres Geld, das in Maßnahmen für die Stadtbezirke floss.
Heute, nach zehn Jahren, ist Torsten von Appen immer noch das, was er sich seinerzeit ausgedacht hat: „eine Schnittstelle, ein Lotse, der die Handels- und Gewerbevereine entlastet.“ Und ein Kümmerer in der Verwaltung, der Nähe zu den handelnden Personen in den Stadtteilen herstellt. Heute – unter anderem durch den Aufbau eines Leerstands-Managements – sind die Aufgaben derart gewachsen, dass Torsten von Appen mit Mareike Merx eine Kollegin bekommen hat. Zu den Aufgaben der beiden zählen unter anderem Jour fixes mit den Bezirksvorstehern und den Vorsitzenden der Handels- und Gewerbevereine in fast allen Stadtbezirken. Inzwischen gibt es auch ein Branchenbuch für die ansässigen Unternehmen, ein Angebot für eine zweistündige kostenlose Onlineberatung und EU-Projekte zur Finanzierung und Stärkung der Quartiere oder die Konzipierung von Foodmärkten.
Obwohl viele die Arbeit des Stadtteilmanagements rühmen, gegen den allgemeinen Trend kann auch Torsten von Appen nichts ausrichten. Das Stichwort lautet Trading Down. Der Trend lässt sich wohl am besten so übersetzen: Es ist die Entwicklung vom vollständigen Angebot mit pulsierendem Leben zu zunehmenden Leerständen inklusive ausbleibender Kundschaft in den Stadtteilen. „Mit den Erwartungen, diesen Trend zu stoppen, sind wir damals nicht angetreten“, sagt von Appen, „es ist ja schließlich kein Stuttgarter, sondern ein globales Phänomen“. Aber man könne es als Erfolg verbuchen, dass das Bewusstsein und die Wertigkeit in der Verwaltung ämterübergreifend für die Bezirke geweckt worden seien: „Dadurch ist auch mehr Geld in die Bezirke geflossen.“
Stadlteilmanager versteht sich als Dienstleister
Die Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht sieht das Ganze etwas optimistischer: „Unsere Maßnahmen zielen darauf, die Stadtbezirke für den Kunden attraktiv zu machen. So beispielsweise durch den Abendmarkt in Bad Cannstatt, der über den ganzen Sommer immer freitags Menschen in den Bezirk zieht. Oder durch die Quartiersinitiative in Untertürkheim, bei der sich, unterstützt durch das Stadtteilmanagement, die Eigentümer der Immobilien des Einkaufsbezirks zusammengetan haben und sich für die Aufwertung des Bezirks einsetzen.“
Wie auch immer: Der Stadtteilmanager versteht sich als „Dienstleister“. „Mein Job ist es, Leute zusammenzubringen“, sagt er. Dabei versucht er in den Stadtteilen Strukturen zu schaffen, damit man ordentlich planen könne. Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht bestätigt das und dürfte ihre Überzeugung auch am 12. September bei einer Feierstunde zum Zehnjährigen im Stuttgarter Rathaus kundtun: „Das Stadtteilmanagement ist Impulsgeber, Unterstützer und gefragter Ansprechpartner für die Unternehmen vor Ort.“
Torsten von Appen verfeinert das Ganze: „In vielen Städten und Gemeinden hat die Wirtschaftsförderung den Ruf, der Konzernunterstützer und Ansprechpartner nur für die Big Player zu sein. Mit dem Stadtteilmanagement haben wir es in der Stadt jedoch erreichen können, dass wir für jede Unternehmensgröße da sind.“