Bagger brechen die Gebäude auf dem Echterdinger Brixner-Areal ab. Bis Juli soll das Grundstück in einen bebaubaren Zustand versetzt werden. Foto: Norbert J. Leven

Bis Juli wird sich der Abbruch der Brixner-Gebäude in Echterdingen hinziehen. Wie das 16 500 Quadratmeter große Gelände danach genutzt wird, ist noch offen.

Echterdingen - Der nördliche Ortseingang von Echterdingen wird sein Gesicht verändern – deutlich verändern. Ortsbildprägend waren für den Blick von der B 27 aus in den vergangenen zwei Jahrzehnten vor allem zwei Komplexe: linker Hand das Warenhaus, aus dem toom Ende 2013 ausgezogen ist, und rechter Hand das Brixner-Areal mit Auto- und Lastwagen-Werkstätten, einem mehrstöckigen Bürogebäude und einem Parkdeck. Das wird schon bald nur noch Erinnerung sein: die Gebäude werden abgebrochen.

Während bereits klar ist, dass Rewe wie berichtet nach dem toom-Abbruch ein neues Warenhaus bauen wird, gibt es nach Recherchen unserer Zeitung noch keine konkreten Informationen über eine künftige Nutzung jenseits der Hauptstraße.

Die Demontage läuft bis Julil

Die Demontage aber hat auf dem Brixner-Areal bereits begonnen. Die Parkdecks zur kleinen Stichstraße hin liegen bereits in Betonbrocken zerbröselt am Boden. Die Abrissbagger haben aber noch den größten Teil der Arbeit vor sich. „Wir hoffen, dass wir bis Juli den Abbruch erledigt haben“, sagt Manfred Frei. Er ist Geschäftsführer der an der Maybachstraße in Stuttgart ansässigen KK 22 GmbH, die wiederum Eigentümerin des Brixner-Grundstücks an der Dieselstraße ist. „Wir haben es ohne Kredite und Belastungen erworben“, sagt Frei. Bedeckt hält er sich zur Frage, wer hinter der Gesellschaft steht.

Das etwa 16 500 Quadratmeter große Grundstück zwischen Hauptstraße und Dieselstraße liegt schon geraume Zeit brach. Verschiedene Ideen für eine Wiederverwertung liefern seit nunmehr neun Jahren immer wieder Anlass für Schlagzeilen. So etwa die Misserfolgsstory vom damaligen Grundstückseigner Peter Brixner und dem Immobilien-Projektentwickler Kont Kurányi. Die beiden forcierten zunächst gemeinsam und mit gehörigem Tamtam das Projekt Filder-Portal, ein Luxushotel mit Büro- und Konferenzsuiten sowie Penthäusern. Dafür gab es sogar schon einen aus dem Jahr 2004 datierten Bauvorbescheid von der Stadt Leinfelden-Echterdingen. Mangels Geldgebern, zum Teil interkontinental umworben, wurde jedoch nichts aus dem 112-Millionen-Euro-Projekt in Sichtweite zur neuen Landesmesse. Inzwischen existiert unter dem Namen Brixner nur noch das an den ehemaligen Werkstattleiter verkaufte Autohaus. Kurányi kam auch mit einem ähnlichen Projekt am Fasanenweg nicht auf die Erfolgsspur.

Grundstück ohne Altlasten verkaufen

Nun wolle die KK 22 GmbH, so Frei, „das Grundstück herrichten, damit es ohne Belastung daliegt“. Auch um Altlasten wird es bei dem mit „hohen Kosten“ nicht näher bezifferten Abbruch gehen. „Alte Schäden wickeln wir in Absprache mit dem Landratsamt Esslingen ab“, sagt Frei. Dabei dürften auch Bodenverunreinigungen im Fokus stehen, wie sie bei Jahrzehnte alten Autowerkstätten nicht unüblich sind.

Ein Projekt, das für eine Veräußerung am Stück in Frage käme, scheint sich indes noch immer nicht aufzudrängen. Die KK 22 GmbH arbeitet intern deshalb an einer Filetierung des Areals. „Wir denken momentan in Parzellen“, sagt Frei. Ein Teilbereich sei wieder „für ein Hotel reserviert“, lässt er durchblicken. Für weitere vier Segmente, sagt er, gebe es Überlegungen für gewerbliche Nutzungen. Vorstellbar seien etwa eine Büro-Ansiedlung oder ein Schulungszentrum. Alle Überlegungen und Gespräche mit möglichen Investoren drehen sich laut Frei um „zulässige und machbare Nutzungen im Rahmen des gültigen Bebauungsplans“.

Vermarktung ohne Zeitdruck

Bei der Vermarktung verspürt die KK 22 GmbH Frei zufolge auch „keinen Zeitdruck“. An negativen Schlagzeilen wie in der Vergangenheit sei man nicht interessiert, weshalb man Konkretes zur Folgenutzung auf dem Gelände erst dann bekannt geben werde, wenn Verträge bereits unterschrieben seien. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung habe er bislang als „sehr kooperativ“ empfunden, sagt der Geschäftsführer.

Beim Baurechtsamt liegen zurzeit keine Bauvoranfragen oder Bauanträge für das Grundstück an der Dieselstraße vor. Wie sich der Stadteingang in Zukunft optisch darstellen wird, bleibt also vorerst offen. Auch Rewe hat sein architektonisches Konzept noch nicht veröffentlicht.