Wirecard-Zentrale in Aschheim bei München: Nach Lage der Dinge war das Unternehmen über Jahre hinweg eine gigantische Betrugsmaschine. Foto: dpa/Peter Kneffel

Das Parlament wird einen Untersuchungsausschuss zum Fall Wirecard einsetzen. Das ist gut so, meint unser Berliner Korrespondent Thorsten Knuf.

Berlin - Die Geschichte der Bundesrepublik ist reich an Wirtschaftsskandalen. Mit dem Zusammenbruch des Finanzdienstleisters Wirecard scheint ein Fall der Superlative hinzuzukommen. Nach Lage der Dinge war der einstige Dax-Konzern aus Aschheim bei München über Jahre hinweg eine gigantische Betrugsmaschine. Die Bilanzen waren künstlich aufgebläht, Kreditgeber und Aktionäre müssen sich jetzt auf Verluste in Milliardenhöhe einstellen. Der Verdacht der Geldwäsche steht im Raum. Möglicherweise war das Management sogar in Spionage-Aktivitäten verwickelt. Im Fall Wirecard scheint die Realität krasser zu sein als die wildeste Fantasie.