Kolbeinn Sigthórsson räumte ein, dass er einer der Beschuldigten sei. Foto: imago images/Bildbyran

Große Unruhe bei der isländischen Fußball-Nationalmannschaft: Anschuldigungen über sexuelle Übergriffe von Spielern machen die Runde. Ein Stürmerstar steht im Fokus.

Reykjavik/Göteborg - Wenige Tage vor dem Länderspiel gegen Deutschland sorgen bei der isländischen Fußball-Nationalmannschaft Anschuldigungen über sexuelle Übergriffe von Spielern für Aufregung. Stürmerstar Kolbeinn Sigthórsson räumte ein, dass er einer der Beschuldigten sei. Der 31-Jährige sagte, er habe sich im Herbst 2017 in einem Club „unangemessen“ verhalten. Vorwürfe eines sexuellen Übergriffs auf zwei Frauen wies er aber zurück. Er habe sich im Frühling 2018 mit ihnen getroffen, sich entschuldigt und auf Wunsch der beiden drei Millionen isländische Kronen (20.000 Euro) an eine Hilfsorganisation gezahlt.

In der Nacht zum Donnerstag forderten Fans von Sigthórssons schwedischem Verein IFK Göteborg auf Spruchbändern, den Stürmer zu entlassen. Sportdirektor Håkan Mild kündigte ein Gespräch mit dem Angreifer an, der vom isländischen Verband für die WM-Qualifikationsspiele gegen Rumänien, Nordmazedonien und Deutschland suspendiert wurde. Sigthórsson war bekannt geworden, als er mit Island ins Viertelfinale der Europameisterschaft 2016 stürmte. Im Achtelfinale gegen England erzielte er das Siegtor zum 2:1.

Wegen der Affäre war vor wenigen Tagen der isländische Verbandschef Gudni Bergsson zurückgetreten. Er hatte öffentlich gesagt, dass den Verband keine Vorwürfe des sexuellen Übergriffs erreicht hätten. Daraufhin machte eine der Frauen ihre Anschuldigungen öffentlich.