Die Feuerwehr, wie sie einen umgestürzten Baum zersägte – hier im Hochschwarzwald Foto: dpa/Felix Kästle

Das Winterwetter in Baden-Württemberg führt zu Unfällen und Straßensperrungen. Laut Deutschem Wetterdienst ist auch mit Blick aufs Wochenende keine Entspannung in Sicht.

Freiburg/Konstanz - Starke Schneefälle haben in der Region um Freiburg in der Nacht zum Freitag nach Angaben eines Polizeisprechers für chaotische Verhältnisse im Verkehr gesorgt. Straßen wurden gesperrt, Bäume stürzten auf Fahrbahnen und Autos blieben stecken, wie die Polizei mitteilte. Nahe Wittlingen (Landkreis Lörrach) ist eine Fußgängerin von einem umstürzenden Baum getroffen worden, der wohl unter der Schneelast zusammenbrach. Die Frau starb kurze Zeit später an ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die 72-Jährige war mit ihrem Hund spazieren, als der Baum sie traf, wie die Polizei mitteilte. Ihr Sohn fand sie am späten Donnerstagabend in einem Wald. Die stark unterkühlte Frau konnte zunächst von Polizisten reanimiert werden - starb jedoch später im Krankenhaus.

Polizei warnt davor, Gefahr zu unterschätzen

Auf der Bundesstraße 314 mussten Dutzende Lastwagenfahrer im Bereich Stühlingen die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen - die Straßen konnten nicht mehr ausreichend von den Schneemassen befreit werden. Es staute sich teilweise bereits im Schwarzwald-Baar-Kreis und setzte sich bis in den Landkreis Waldshut fort.

Auch in der Region um Konstanz ist der Verkehr durch anhaltenden Schneefall stark beeinträchtigt worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, waren Räum- und Abschleppdienste in den vier Landkreisen Konstanz, Tuttlingen, Rottweil und dem Schwarzwald-Baar-Kreis im Dauereinsatz. Von Donnerstagmorgen bis Freitagmorgen wurden im Bereich Konstanz ganze 119 wetterbedingte Unfälle gemeldet. Bei den meisten davon handele es sich nur um Blechschäden und einige leichte Verletzungen, sagte ein Sprecher der Polizei Konstanz.

Auf der A81 steckten die Fahrzeuge teilweise mehrere Stunden fest. Auch auf der B314 im Schwarzwald-Baar-Kreis blieben etwa 100 Lastwägen auf der Straße stecken. Viele der bereits am Abend stecken gebliebenen Lastwagen-Fahrer mussten in ihren Fahrzeugen übernachten.

Zahlreiche Lastwagen sind auch auf der Bundesstraße 31 am Bodensee in der Nacht auf Freitag wegen starken Schneefalls liegengeblieben. Dutzende Fahrer mussten dort die Nacht verbringen, das DRK versorgte sie mit Verpflegung und warmen Decken, wie eine Polizeisprecherin am Freitagmorgen sagte. Die Fahrzeuge hätten sich auf bis zu zehn Kilometern gestaut. Querstehende Lkw sorgten dafür, dass der Verkehrsfluss in beide Richtungen zeitweise vollständig stockte, wie es weiter hieß. Zeitweise seien auch die Abschlepp- und Räumfahrzeuge nicht mehr durchgekommen.

Die Polizei warnt eindringlich davor, die Gefahr, die von den Schneemassen ausgeht, zu unterschätzen. Zahlreiche Bäume drohen unter der Last zu brechen und stellen eine tödliche Gefahr dar.

DWD erwartet keine Entspannung der Lage

Nach dem schneebedingten Verkehrschaos im Süd-Westen Baden-Württembergs bringt auch das Wochenende keine große Entspannung der Lage mit sich. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag mitteilte, kann es sowohl am Freitag als auch am Samstag stellenweise schneien.

Die Tiefsttemperaturen in der Nacht zu Samstag liegen dabei bei minus drei bis minus elf Grad. Der Samstag startet vielerorts heiter bis wolkig. Gegen Nachmittag fallen dann allerdings wieder in einigen Teilen Flocken vom Himmel. Die Höchsttemperaturen am Samstag liegen zwischen minus sechs bis einem Grad.