Während des Sturms bewegt der Wind das Wasser im Verbindungshafen unter der Kaiser-Wilhelm-Brücke, Deutschlands größter Drehbrücke. Die niedersächsische Nordseeküste bereitet sich auf Sturm und deutlich erhöhte Wasserstände vor. Foto: dpa

Winter zwischen Sturm und Schnee: In Bayern und in Österreich blickt man mit Bangen auf die Entwicklung der nächsten Tage. An der Nordsee wird vor einer Sturmflut gewarnt.

Norden - Teile der deutschen Nordseeküste und Hamburg müssen an diesem Dienstag (8. Januar) mit einer Sturmflut rechnen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gab eine entsprechende Warnung heraus, Grund ist das Sturmtief „Benjamin“. Die Deutsche Bahn schloss zunächst auch Auswirkungen des Sturmtiefs auf den Bahnverkehr nicht aus. Reisende sollten sich vorab informieren.

Den Menschen im südlichen Bayern und in Österreich gönnt der Winter nach einem der schneereichsten Wochenenden der vergangenen Jahre voraussichtlich eine kurze Atempause. Dafür wird unter anderem in Sachsen starker Schneefall erwartet.

Sturmflut trifft auf die Nordseeküste

Die Sturmflut wurde im Laufe des Nachmittags an Teilen der Küsten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins sowie in Hamburg, Bremen und Bremerhaven erwartet. Der Wasserstand am Pegel Hamburg-St. Pauli soll am frühen Abend voraussichtlich etwa zwei Meter über dem mittleren Hochwasser liegen wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mitteilte. Ähnlich sieht es in Bremerhaven aus, wo der Scheitelpunkt bereits am Nachmittag erwartet wird.

Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat wegen des erwarteten Sturmes vorsorglich mindestens 159 europäische Flüge vom Amsterdamer Flughafen Schiphol gestrichen. Bei heftigem Wind könne nur eine Start- und Landebahn genutzt werden, teilte KLM mit. Der Flughafen Schiphol warnte vor Verspätungen und Annullierungen auch bei anderen Fluggesellschaften am Dienstag.

Die Deutsche Bahn schloss auch Auswirkungen des Sturmtiefs auf den Bahnverkehr nicht aus. Reisende sollten sich vorab informieren.

Neue starke Schneefälle in Süddeutschland

Der Schneefall im Süden Bayerns werde sich spätestens in der Nacht zum Mittwoch wieder intensivieren, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Der DWD sprach von einer Wetterlage „mit hohem Unwetterpotenzial“. Schüler können sich dagegen freuen: Vielerorts in Südbayern ist die ganze Woche schulfrei.

Auch am Montag hatten die Schneemassen im regionalen Zugverkehr in Bayern noch zahlreiche Verspätungen und Ausfälle verursacht. Im Fernverkehr gab es dagegen keine Probleme, ebenso wenig am Münchner Flughafen. Um die Aufräumarbeiten besser koordinieren zu können, rief das Landratsamt Miesbach den Katastrophenfall aus. Die Lawinengefahr in den Allgäuer, den Ammergauer und den Werdenfelser Alpen sank von der zweithöchsten Stufe 4 auf 3.

In Österreich wächst die Sorge vor Lawinen. So wird bis Donnerstag im Hochgebirge wohl ein weiterer Meter Schnee hinzukommen. In tieferen Lagen seien 30 bis 80 Zentimeter möglich, sagte in Wien ein Sprecher der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Die Gefahr, dass Bäume angesichts der Schneelast und des Sturms auf Straßen, Stromtrassen und Bahnlinien stürzen, steigt von Tag zu Tag.“

Die schlimmsten Stürme

Immer wieder haben heftige Winterstürme in Deutschland schwere Schäden angerichtet und zahlreichen Menschen das Leben gekostet. Die folgende Bilderchronik dokumentiert heftige Stürme der letzten Jahre.