Regisseur Michael Hartusch staubt noch schnell die Requisiten für „Die Perle Anna“ ab. Das Stück feiert in wenigen Tagen Premiere. Foto:  

Das Mundartstück „Die Perle Anna“ und Paul Maars Fabelwesen Das Sams sollen in der Wintersaison die Kasse im Theater unter den Kuppeln zum Klingeln bringen.

Leinfelden-Echterdingen - Wer kennt es nicht, das Fabelwesen mit den roten Haaren, der Rüsselnase und den Wunschpunkten im Gesicht? Weder Junge noch Mädchen, weder Kobold noch Tier: Das Sams, das Schauspielerin Christine Urspruch in mehreren Kinofilmen so zauberhaft verkörpert hat, erobert in dieser Wintersaison die Bühne des Theaters unter den Kuppeln in Stetten. Und zwar zum wiederholten Male. Bereits in der Wintersaison 2012/13 hat die bekannte Figur des Kinderbuchautors Paul Maar laut Theatersprecher Joachim Riesch für ein volles Haus gesorgt. Nun wird unter dem Titel „Am Samstag kam das Sams zurück“ die Geschichte weiter erzählt.

Mit dabei ist natürlich auch wieder der sehr schüchterne Herr Taschenbier, der das Wesen einst gefunden hatte und nun unbedingt möchte, dass es zu ihm zurückkehrt. Das geht aber nur, wenn am Sonntag die Sonne scheint, am Montag Herr Mon kommt, Herr Taschenbier am Dienstag Dienst hat, Mittwoch Mitte der Woche ist, es am Donnerstag donnert und wenn Herr Taschenbier am Freitag frei hat. „Herr Taschenbier versucht nun mit allen Mitteln diese Voraussetzungen zu schaffen“, verrät Riesch schon mal vorab der Presse. Als das Fabelwesen dann tatsächlich auftaucht, wünscht er sich viel – auch viel Unnötiges. Zum Schluss aber möchte er, dass das Sams für immer bei ihm bleibt – auch ohne weitere Wunschpunkte.

Regie liegt in bewährten Händen

Regie führen auch diesmal Claudia Rottler und Andreas Dorn. Sie haben sich ein paar Figuren ausgedacht, die im Buch von Paul Maar so nicht vorkommen. Beispielsweise den Hausbesitzer Herrn Lürcher, der sofort die Polizei holt, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Das Stück ist für Kinder geeignet, die vier Jahre und älter sind. „Die Kinder werden sich schütteln vor Lachen“, verspricht Riesch.

Zunächst aber feiert ein anderes Stück in Stetten Premiere. Regisseur Michael Hartusch will von Samstag, 7. November an, Freunden des Mundarttheaters mit der Komödie „Die Perle Anna“ eine Freude bereiten. Hartusch beschreibt das Stück als ein „turbulentes Katz-und-Maus-Spiel“ mit „jeder Menge Tempo und Witz“. Ein Angriff auf die Lachmuskeln ist also zu erwarten. Ein Urlaub im Allgäu und seine Vorliebe für den Autor Marc Camoletti haben den Regisseur zu dem Stück geführt.

Ein heftiger Okran zieht auf

Der Inhalt: Ein Dienstmädchen namens Anna gilt als wahre Perle. Sie ist geschäftstüchtig, gewitzt und hat einen gewissen Hang zum Alkohol. Sie arbeitet bei einem Ehepaar, das eines Tages ankündigt in einen Kurzurlaub zu gehen, dann aber mit jeweils einem anderen Partner und natürlich ohne das Wissen des jeweils anderen sehr schnell wieder auftaucht. Die Eheleute wähnen Anna ebenfalls auf Reisen. Sie aber wollte die Gelegenheit einer sturmfreien Bude für sich nutzen. Sturmfrei ist die Wohnung aber nicht wirklich. Es zieht vielmehr ein heftiger Orkan auf: Türen gehen auf und zu. Und Anna hat jede Menge zu tun.

Mundart wird jede Menge gesprochen – Bayerisch, Fränkisch und natürlich Schwäbisch. Die Geliebte ist Französin, zudem taucht auch noch ein waschechter Berliner auf. Ein Profiboxer und eine Pistole kommen außerdem ins Spiel. Und doch geht am Ende alles gut aus.

90 Prozent Auslastung bei „Aida“

Grund zur Freude für den gemeinnützigen Theaterverein war im Übrigen auch die vergangene Sommersaison. Das Musical Aida fand mit einer Auslastung von mehr als 90 Prozent einen „sensationellen Zuspruch“ beim Publikum, wie Riesch am Dienstag sagte. Auch die Zusatzvorstellungen und die Führungen durch die Kultureinrichtung, angeboten zum 50-Jahr-Jubiläum des Theaters unter den Kuppeln, seien sehr gut besucht worden. Einziger Wermutstropfen: Das Kinderstück „Aladin und die Wunderlampe“ blieb hinter den Erwartungen der Stettener Theatermacher zurück. Das soll in der nächsten Wintersaison freilich anders werden.

Die Vorstellungen
Das Mundart-Stück „Die Perle Anna“ ist jeweils samstags, 20 Uhr, am Gräbleswiesenweg 32, zu sehen. Und zwar von 7. November bis 19. März. Der Eintritt kostet 15 Euro. Das Stück „Am Samstag kam das Sams zurück“ ist für Kinder, die vier Jahre oder älter sind, geeignet. Es wird von 29. November bis 20. März gezeigt, jeweils sonntags von 15 Uhr an . Der Eintritt kostet zehn Euro.