Der Eingang des neuen Zentrums liegt an der Augsburger Straße. Foto: Annina Baur

Die Kindertagesstätte Rappelkiste ist erweitert und saniert worden und hat einen neuen Namen.

Winterhalde - Nicht gerade eine Gefahrenzulage, aber doch mindestens eine Schmutzzulage hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter redlich verdient, sagt Michael Leibinger, der Geschäftsführer der St. Josef gGmbH: „Zweieinhalb Jahre Bauzeit bei laufendem Betrieb sind kein Zuckerschlecken.“ Die Belastungen hätten sich aber gelohnt: In den sanierten alten und den neuen Räumen haben nicht nur rund doppelt so viele Kinder Platz wie vorher, sondern es bieten sich auch zahlreiche Chancen, Begegnungen und Beziehungen zwischen den Eltern der Kinder zu ermöglichen. „Das Kinder- und Familienzentrum Francesca (Kifaz) ist mehr als nur ein Betreuungszentrum. Dort geben Eltern ihre Kinder nicht nur ab, sondern sie treffen sich und tauschen sich aus“, sagt Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer bei der Eröffnung.

Gefeiert wurde die Zusammenlegung, Erweiterung und Wiedereröffnung der ehemaligen Kindertagesstätte Rappelkiste: In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurde die bestehende Kita saniert, zur Ganztageseinrichtung ausgebaut und um eine Gruppe erweitert, welche in den ehemaligen Verwaltungsräumen der Kirchenpflege untergebracht ist. In einem neuen, dreigeschossigen Anbau, der sich rechtwinklig an das bestehende Gebäude anschließt ist Platz für 45 Krippenkinder bis zu drei Jahren entstanden. Insgesamt werden im Kifaz Francesca 140 Kinder betreut. In beiden Gebäudeteilen gibt es auch Räume für die sogenannte Familienarbeit, die zum Konzept gehört: „Die Arbeit bezieht sich nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf deren Familien“, sagt Leibinger. Insgesamt haben Um- und Anbau rund drei Millionen Euro gekostet. Knapp 1,9 Millionen Euro hat die Stadt Stuttgart finanziert, 575 000 der Bund. 600 000 Euro stammen aus Eigenmitteln der St. Josef gGmbH. Um jedes Kind optimal zu fördern, arbeiten die Erzieherinnen partnerschaftlich mit den Eltern zusammen, für die es außerdem eigene Angebote gibt, wie zum Beispiel ein Elternfrühstück, Sprach- oder Computerkurse, Bewegungsangebote, Theaterprojekte oder Yoga. Die Angebote werden sowohl von Eltern für Eltern als auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Kooperationspartnern gestaltet. „Das Kifaz hat etwas von dem Dorf, das es nach einem afrikanischen Sprichwort zur Erziehung eines Kindes bedarf“, sagt Leibinger.

Passend zum Konzept wurde auch der Name ausgewählt: „Die heilige Francesca hat sich um ,benachteiligte’ Kinder gekümmert, diesen Bildung zuteil werden lassen und sich besonders der Migranten angenommen“, erklärt Leibinger die Wahl.