Die Fellbacher Eisbahn ist bis zum 6. Januar für kleine und große Kufenkünstlerinnen und -künstler geöffnet. Foto: Eva Herschmann

Was tun in den Winterferien? Wir haben für jeden Tag einen Ausflugstipp parat. Heute: Die 225 Quadratmeter große Eisbahn auf dem Guntram-Palm-Platz in Fellbach, die nicht nur bei kleinen Schlittschuhläuferinnen und -läufern beliebt ist.

Wer Wintersport liebt, muss derzeit entweder in die Berge oder nach Fellbach fahren. Dort gibt es zwar keine verschneiten Pisten für Ski- und Rodelfans, aber eine Eisbahn, die auf dem Guntram-Palm-Platz bei der Schwabenlandhalle aufgebaut ist. Quadratisch, 15 mal 15 Meter groß ist die Eisfläche, auf der kleine und große Eisprinzessinnen und -prinzen noch bis einschließlich 6. Januar ihre Runden und Pirouetten drehen können.

 

Innerstädtische Kooperation macht das Eisvergnügen möglich

Nachdem in Winnenden die Kunststoffbahn nur eine Saison überdauerte und der Eispark Wunnebad nun aus ökologischen Gründen sogar dauerhaft geschlossen bleibt, wie es auf der Homepage heißt, gibt es im Rems-Murr-Kreis nur noch eine Eisbahn – und die steht in Fellbach. Dass die Kufen dort obendrein über echtes Eis tanzen können, dafür sorgen die Stadtwerke Fellbach (SWF), die Fellbacher Event und Location GmbH (feel) und der Verein Stadtmarketing Fellbach, die gemeinsam die Schlittschuhbahn – die als energieeffizient bezeichnet wird – organisieren und finanzieren.

Vor Ort kümmert sich das Team der Firma Mize um den reibungslosen Ablauf – und einer der vielen Mitarbeitenden, die sich während der Schlittschuhsaison mit vollem Einsatz darum kümmerten, dass fröhliche Rutschpartien auf Kufen möglich sind, sei mit besonders viel Liebe dabei, verrät der Chef Joachim Kurrle. „Der Holger Engels lebt die Eisbahn und ist bei mir im Telefon als Eisprinzessin abgespeichert.“

Eis sei seine Leidenschaft, gesteht Engels mit einem Lächeln. Früher sei er selbst viel Schlittschuh gelaufen. „Und das nicht nur im Eisstadion auf der Waldau, sondern auch auf gefrorenen Seen.“ Aus den Lautsprechern klingen Weihnachtslieder, und auf dem Eis drehen schon kurz nach Eröffnung an diesem Montagnachmittag einige Kufenkünstler ihre Runden. Die Mehrzahl sind Kinder. Einige davon halten sich an einer „Eislauflernhilfe“ fest, die in Fellbach als Pinguine, Zwerge, Eisbären und Seehunde zahlreich vorhanden sind und Namen wie „Jacques“, „Jo“, „Pia“, „Mia“, „Birthe“ oder „Antonia“ tragen.

Holger Engels zwischen Leihschlittschuhen und Eislauflernhilfen. Foto: Eva Herschmann

Jetzt, in den Schulferien, seien natürlich tagsüber viele Mädchen und Jungen da, sagt Holger Engels, Fellbachs „Eismann“. „Aber eigentlich gibt es keine Regeln, wer, wann kommt, bei uns ist den ganzen Tag Betrieb, aber vor allem ab 16 Uhr bis zum Schluss geht es dann richtig rund.“ Und viele, die sich aufs Eis wagten, seien Wiederholungstäter, erzählt der 53-Jährige. „Es gibt einige, die kommen sogar täglich.“

Das richtige Schuhwerk gibt es auf der Eisbahn natürlich auch. Rund 100 Paar Schlittschuhe zum Leihen – von Größe 29 bis 48 und alle in leuchtendem Orange sowie für die ganz Kleinen Gleitschuhe mit zwei Kufen, die sich individuell auf jede Schuhgröße anpassen lassen – stehen in den Regalen in der kleinen Bude am Eingangsbereich. Trotz des Betriebs hilft Holger Engels mit Engelsgeduld einer Frau, die passenden Schlittschuhe für ihre kleine Nichte zu finden, die ihre eigene Schuhgröße nicht so genau weiß. „Die meisten brauchen Leihschuhe, aber wer eigene Schlittschuhe hat, muss sie nicht jedes Mal herschleppen, sondern kann sie auch bei uns deponieren“, sagt er. Neben der Eisbahn steht ein nostalgisches Kinderkarussell, und für den kleinen Hunger zwischendurch ist mit Flammkuchen – deftig oder süß – gesorgt. Denn es gibt seit diesem Jahr auch einen kleinen gemütlichen Gastronomiebereich direkt am Eingang. „Das ist ein absoluter Gewinn“, sagt Holger Engels.

Das Eis wird jeden Abend mit Maschinen und Manpower aufbereitet

Wenn er Dienst hat, ist Holger Engels immer der erste auf der Eisbahn – und der letzte. Denn wenn alle Gäste vom Eis sind, kommen Schneeschaufeln, Schieber, Motorbesen und schließlich auch noch ein Heißgerät zum Einsatz, das die eisige Oberfläche erst verflüssigt, um sie danach wieder fast makellos zu gefrieren. Die 225 Quadratmeter werden während der Öffnungszeiten schließlich arg strapaziert und benötigen jetzt viel Aufmerksamkeit und Pflege. Holger Engels glättet kleinste Macken und sorgt dafür, dass die kleinen und großen Kufenkünstler, je nach Können am nächsten Tag wieder mehr oder weniger elegant, über die Eisfläche gleiten können. Und das noch bis zum 6. Januar.

Eine Ausnahme gibt es jedoch. Am 1. Januar übernehmen die „Glatzen“ und die „Locken“ in Straßenschuhen die Eisbahn, die dann für Kufenkünstlerinnen und -künstler geschlossen bleibt. Denn dann findet das traditionelle, mittlerweile schon 21. Besenhockey-Duell für einen guten Zweck statt, das sich längst schon zum Neujahrstreff für die ganze Stadt entwickelt hat.

Tipps für die Winterferien

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Was tun in den Winterferien? Wir haben für jeden Tag einen Ausflugstipp parat. Heute: die Eisbahn in Fellbach, die noch bis zum 6. Januar auf dem Guntram-Palm-Platz steht. Geöffnet ist von 14 bis 20 Uhr, an Samstagen und Sonntagen von 10 bis 20 Uhr, an Silvester von 14 bis 16 Uhr. Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahre zahlen 5 Euro, Kinder von 6 bis 15 Jahren 3 Euro, Kinder bis 5 Jahre zahlen nichts. Leihschlittschuhe kosten pro Paar 4 Euro, die Eislaufhilfen 3 Euro.