Draußen ist es grau und die Stimmung entsprechend - bei vielen Menschen stellt sich in der dunklen Jahreszeit der Winterblues ein. Foto: dpa

In der dunklen Jahreszeit macht sich die Sonne rar. Vielen Menschen schlägt das aufs Gemüt. Woran man erkennt, dass man unter Winterblues leidet und was man gegen Winterdepressionen tun kann...

Stuttgart - Man fühlt sich schlapp, antriebslos und die Stimmung ist am Tiefpunkt: Die dunkle Jahreszeit schlägt vielen Menschen aufs Gemüt. Der Winterblues ist dem Lichtmangel geschuldet, der in unseren Breiten in der dunklen Jahreszeit herrscht. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Warum sind viele Menschen in den Wintermonaten antriebsloser als sonst?

Der Mensch hat eine innere Uhr – ob er auf sie hört oder nicht. Im Winter ist es kalt und es wird früh dunkel: Der Organismus schaltet auf Sparflamme. Wir aber erwarten, auch in der dunklen Jahreszeit topfit zu sein. Weniger wäre da mehr: Experten raten, dem verstärkten Schlaf- und Ruhebedürfnis nachzugeben und auch zu akzeptieren, wenn man nicht immer zu 100 Prozent leistungsfähig ist.

Was haben Winterdepressionen mit Lichtmangel zu tun?

Morgens ist es noch nicht hell, wenn man aus dem Büro kommt, schon wieder dunkel – im Winter ist es schwer, die nötige Menge Tageslicht abzubekommen. Dabei ist das immens wichtig für die Laune: Wenn Licht aufs Auge trifft, wird das Hormon Serotonin produziert, das die Stimmung hebt und den Antrieb steigert.

In den dunklen Wintermonaten wird Serotonin zur Mangelware. Selbst der sonnigste Wintertag wird nur so hell wie ein trüber Tag im Sommer. Bei manchen Menschen kann der Mangel des „Glückshormons“ dann eine regelrechte Winterdepression auslösen oder verstärken.

Was hilft gegen Winterblues?

Einfach, aber effektiv: Nach draußen gehen. Selbst bei schlechtem Wetter ist das Licht draußen um einiges heller als drinnen. Außerdem hebt Bewegung an frischer Luft die Stimmung und stärkt die Abwehrkräfte. Vor allem morgens sollte man möglichst viele Lichteinheiten einfangen, um der inneren Uhr deutlich zu machen: Die Nacht ist zu Ende.

Hilft das nicht gegen die saisonal-affektive Depression (so der Fachbegriff für den Winterblues), kann eine Lichttherapie die Lösung sein: Spezielle Lampen von 2500 bis 10.000 Lux sollen die Serotonin-Produktion ankurbeln. Auch hoch dosiertes Johanniskraut kann Linderung bringen.

Wichtig ist es allerdings, genau hinzusehen: Dauern Niedergeschlagenheit und Freudlosigkeit über die dunkle Jahreszeit hinaus an, sollte ein Spezialist klären, ob eine echte Depression dahintersteckt.