Kann man diese Kiste mit Gemüse im Winter draußen lagern? Foto: leonori / shutterstock.com

Könnte man im Winter den Kühlschrank ausschalten und alle Nahrungsmittel draußen lagern, um Kosten zu sparen? Die Antwort lesen Sie hier.

Die Energiekrise zwingt viele Haushalte in diesem Winter zu sparen. Dies führt bei einigen Menschen zu der Überlegung, den Kühlschrank abzustellen und die Lebensmittel draußen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten zu lagern. Dadurch ließe sich die Nebenkostenabrechnung im nächsten Jahr etwas senken. Aber macht das Sinn? Und wie viel Geld kann man sparen?

Lebensmittel draußen lagern: Balkon als Kühlschrank?

Wenn die Temperaturen im Winter niedrig genug sind, können Sie Ihre Lebensmittel tatsächlich zum Teil draußen lagern. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gibt folgende Tipps für die Lagerung verschiedener Nahrungsmittel im Freien:

  • Gemüse: Die meisten Gemüsesorten können bei Temperaturen zwischen 6 und 10 °C draußen gelagert werden. Lediglich Kartoffeln, Auberginen, Tomaten oder Kürbisse sind sehr frostempfindlich und sollten drinnen aufbewahrt werden.
  • Obst: Als Faustregel gilt, dass die heimischen Obstsorten wie Äpfel draußen gelagert werden können. Exotische Früchte wie Orangen, Zitronen, Bananen oder auch Mangos sollten bei Zimmertemperatur lagern.
  • Milchprodukte: Bei Temperaturen zwischen 5 und 7 °C können auch Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse auf dem Balkon oder im Garten gelagert werden.
  • Leicht Verderbliches: Fisch, Fleisch und Geflügel sollten bei Temperaturen unter 4 °C aufbewahrt werden. Die Lagerung im Kühlschrank ist daher vorzuziehen.
  • Tiefkühlprodukte: Eingefrorenes kann nicht draußen gelagert werden. Im Gefrierfach herrschen Temperaturen von etwa -18 °C, die im Freien selbst in einem eisigen Winter nicht dauerhaft erreicht werden.

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Lebensmittel ohne Kühlschrank im Winter lagern

Die Auslagerung der Lebensmittel nach draußen kann jedoch einige Probleme mit sich bringen. Die letzten Winter waren in Deutschland recht mild, es kann also zu großen Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages kommen. Durch die Unterbrechung der Kühlkette bei zu warmen Temperaturen könnte es zum Verderben mancher Lebensmittel kommen. Auch könnte plötzlich einsetzender Frost einen Großteil der Vorräte zerstören. Sonne, Regen, Schnee und gegebenenfalls tierische Besucher setzen den Lebensmitteln ebenfalls zu. Aus diesem Grund sollten diese immer in gut verschließbaren Boxen lagern.

Winter ohne Kühlschrank: Wie viel spart man?

Die Entscheidung, die Lebensmittel draußen zu lagern, ist meist eine finanzielle. Geht man davon aus, dass ein neuer Kühlschrank im Durchschnitt einen Stromverbrauch von 164 kWh hat, würde das bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh Kosten von 65,60 Euro entsprechen. Angenommen, man könnte den Kühlschrank den kompletten Winter (3 Monate) ausschalten, würde das gerade mal eine Ersparnis von 16,40 Euro einbringen.

Je älter der Kühlschrank ist, desto höher liegt natürlich der Stromverbrauch. Und auch die Entwicklung der Strompreise ist im Moment ungewiss. Gehen wir einmal von einem sehr alten Kühlschrank aus, der 330 kWh Strom im Jahr frisst. Nehmen wir außerdem an, der Strompreis steigt plötzlich auf 50 Cent pro kWh. Das würde jährlichen Stromkosten von 165 Euro entsprechen. Bricht man die Kosten nun auf den Winter herunter, ergäbe das ein Einsparpotenzial von 41,25 Euro.

Falls Sie selbst ausrechnen möchten, wie viel Sie durch die Auslagerung des Kühlschranks sparen könnten, sollten Sie dessen Verbrauch in kWh mit Ihrem aktuellen Strompreis pro kWh multiplizieren. Bei alten Geräten lässt sich der Stromverbrauch am besten mit einem Strommessgerät ermitteln. Solche Geräte erhalten Sie online oder zum Ausleihen bei den Verbraucherzentralen im Land.

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Balkon und Garten als Alternative zum Kühlschrank?

Grundsätzlich ist es möglich, im Winter viele Lebensmittel draußen zu lagern. Zum Problem könnten dabei aber vor allem Temperaturschwankungen werden. Bei verderblichen Lebensmitteln ist zudem die Einhaltung der Kühlkette nicht gesichert. Beides könnte dazu führen, dass man im schlechtesten Fall eine Menge Lebensmittel wegwerfen muss und so die Kostenersparnis durch das Abschalten des Kühlschranks wieder aufgefressen würde. Man könnte natürlich das eigene Ess- und Einkaufsverhalten so anpassen, dass man weniger Verderbliches kauft bzw. dieses schneller verzehrt. Ob sich der extra Aufwand allerdings auszahlt, muss dabei jeder für sich entscheiden. Dazu rechnet man am besten auch mal durch, wie viel Geld ein abgeschalteter Kühlschrank tatsächlich spart.