Die Winnender Kämmerei hat den vorläufigen Finanzhaushalt für 2020 vorgelegt. Foto: dpa/Silas Stein

Winnendens Kämmerei stellt dem Gemeinderat den Haushalt für das Jahr 2020 vor. Neben Bauprojekten schlagen darin vor allem Personalkosten zu Buche.

Winnenden - Die Zahl muss man sich erst einmal zu Gemüte führen: 78 Millionen Euro an Investitionsbedarf werden in Winnenden bis ins Jahr 2023 auflaufen. Zurzeit ist die Große Kreisstadt schuldenfrei, doch das könnte sich aufgrund des großen Pflicht- und Kürprogramms in den kommenden Jahren ändern. Der Finanzdezernent Jürgen Haas stellte am Dienstag dem Gemeinderat den vorläufigen Haushaltsplan für das Jahr 2020 vor. Am 26. November wird das Gremium in einer halbtägigen Haushaltssitzung über die geplanten Ausgaben beraten und am 17. Dezember den endgültigen Etat beschließen.

Personalkosten verdoppelt

Allein im kommenden Jahr werden Investitionen von 22 Millionen Euro anfallen. Ein großer Batzen geht an Einrichtungen für Kinder und Jugendliche wie Kitas und Schulen. Den Rekordsteuereinnahmen der vergangenen Jahre stünden höhere und weiter steigende Ausgaben gegenüber. Die Ausgaben der öffentlichen Haushalte seien 2018 um 4,8 Prozent gestiegen, die Einnahmen nur um 4,2 Prozent.

„Das pädagogische Personal der Kleinkinder- und Kinderbetreuung hat sich seit Mitte der 2000er fast verdoppelt“, sagte Haas. Im Land seien die Aufwendungen der Kommunen von jährlich 1,5 Milliarden Euro auf 3,7 Milliarden Euro angestiegen. „Die Kinderbetreuung ist damit in Baden-Württemberg die am stärksten subventionierte Leistung überhaupt.“ Haas rechnete diese Zahlen auf die Stadt um. „Eine dreigruppige Kindertageseinrichtung kostet uns nach Abzug der Elternbeiträge und Landeszuschüsse jährlich zwischen 350 000 und 450 000 Euro.“ Zu den bestehenden Kitas kommen bald vier weitere dazu. „Wenn diese alle in Betrieb sind, bedeutet dies einen Beitrag von 1,5 bis zwei Millionen Euro, der unseren Ergebnishaushalt zusätzlich belastet.“

Teure Bauprojekte beginnen

Die notwendige Sanierung des Lessing-Gymnasiums wird die Stadt 16,7 Millionen Euro kosten – es ist zurzeit das größte Hochbauprojekt Winnendens überhaupt. Der Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth listete einige Bauprojekte auf, die vom kommenden Jahr an in Angriff genommen werden. Unter anderen der Rück- und Umbau der früheren B 14-Ortsdurchfahrt auf der Ringstraße und dem Kronenplatz. Dies wird die Stadt voraussichtlich 8,2 Millionen Euro kosten.