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Zweieinhalb Jahre nach dem Amoklauf wurde die Realschule in Winnenden nun feierlich eröffnet.

Winnenden - Gut zweieinhalb Jahre nach dem Amoklauf in Winnenden haben Schüler und Lehrer die umgebaute Albertville-Realschule mit einer Feier offiziell eröffnet. „Der Schulalltag zeigt, dass die Stadt Winnenden und die Schulgemeinschaft die richtige Entscheidung getroffen haben, in das alte Gebäude zurückzukommen“, sagte Schulleiter Sven Kubick. Der Festakt am Samstag war verbunden mit Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Schule.

„Die neue Schule gibt uns das Gefühl zu Hause zu sein, uns wohlzufühlen“, sagte die Schülervertreterin Michelle Wicherek. „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“

"Ängste konnten gelöst werden"

Bei dem Amoklauf am 11. März 2009 hatte der 17 Jahre alte Tim K. an seiner ehemaligen Schule und bei der Flucht nach Wendlingen 15 Menschen und sich selbst erschossen. Danach blieb die Albertville-Schule geschlossen. Die mehr als 600 Realschüler lernten übergangsweise in Klassencontainern. Der Umbau der alten Räume kostete 6,2 Millionen Euro. Der Unterricht wurde erst in diesem Schuljahr am alten Standort wieder aufgenommen.

Schulleiter Kubick lobte das neue Erscheinungsbild der Räume und die vielen Sicherheitseinrichtungen. Die Amok-Erlebnisse könnten dadurch verarbeitet werden. Die starke Schulgemeinschaft habe maßgeblich zur gelungenen Rückkehr beigetragen. „So manch ein innerer Widerstand konnte gebrochen, Ängste konnten gelöst werden“, sagte Kubick. Noch vor zwei Jahren sei es nicht denkbar gewesen, den Unterricht am alten Standort fortzusetzen, sagte die Elternbeiratsvorsitzende Annette Frik-Helber.