Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist mit dem Handyverbindungen im Land nicht zufrieden. Foto: dpa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich über Funklöcher in Stuttgart aufgeregt und fordert gleichzeitig Verbesserung. Ein schneller, flächendeckender Ausbau mit G5 sei jedoch nicht leistbar.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ärgert sich über die vielen schlechten Handy-Verbindungen im Südwesten. „Ich kenne inzwischen die Funklöcher meiner Hauptfahrtstrecken gut. Selbst in Stuttgart weiß ich, wo es aufhört. Das sind einige Stellen“, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Bemerkenswert sei, dass sich noch kein einziges dieser Funklöcher in seiner mehr als siebenjährigen Regierungszeit geschlossen habe.

Massiver Protest von Anwohnern

Derzeit wird bundesweit über den Ausbau des neuesten Mobilfunkstandards G5 diskutiert, der auch für das autonome Fahren benötigt wird. Kretschmann meinte, dieser Ausbau könne nur Schritt für Schritt geschehen. Die Priorität solle zunächst auf den Autobahnen, den Hauptverkehrsachsen und Gewerbegebieten liegen. Ein schneller, flächendeckender Ausbau mit G5 sei nicht leistbar. Zudem wäre dann eine enorme Dichte an Funkmasten im Land nötig. Mancherorts gibt es wegen dieser Masten aber massive Proteste von Anwohnern.

Hingegen gehöre Glasfaser schon an jede Milchkanne, meinte Kretschmann zu den Festnetzverbindungen für schnelles Internet. Damit spielte Kretschmann auf eine Bemerkung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) an, die gesagt hatte, der kommende Mobilfunkstandard 5G sei „nicht an jeder Milchkanne notwendig“.

Die Landesregierung fördere grundsätzlich Glasfasernetze, sagte Kretschmann. Vor Weihnachten war allerdings über einen Bericht der „Schwäbischen Zeitung“ bekanntgeworden, dass viele kleine Landesbehörden im Südwesten vorerst auf schnelle Verbindungen über Glasfaser verzichten müssen und an Kupferkabel angeschlossen werden.