Das Windrad von Ingersheim (Kreis Ludwigsburg) dreht sich seit 2012 Foto: Peter Petsch

44 Gebiete oder weniger? Wenn die Regionalversammlung an diesem Mittwoch nach vier Jahren Diskussion entscheidet, wo künftig Windräder entstehen können und wo nicht, dürfte es noch einmal hoch hergehen.

Stuttgart - In der Regionalversammlung kommt es an diesem Mittwoch zur Abrechnung in Sachen Windkraft: Nach genau vier Jahren Diskussion beschließt das Gremium, wo sich in Stuttgart und den Kreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr einmal Windräder drehen könnten und wo nicht.

Zur Abstimmung stehen noch 44 von anfangs 96 Standorten, die allermeisten davon im Osten des Ballungsraums auf der Schwäbischen Alb, im Schwäbischen Wald und auf dem Schurwald. Nach der teilweise unübersichtlichen Sitzung des Planungsausschusses vor zwei Wochen haben mehrere Fraktionen angekündigt, weitere Standorte streichen oder bereits gestrichene Standorte wieder aufnehmen zu wollen. So wollen sich die Grünen mit dem Stuttgarter OB Fritz Kuhn nicht damit zufrieden geben, dass der Tauschwald zwischen Botnang und Weilimdorf aus dem Plan fliegt. Hier planen die Stadtwerke zurzeit, ob noch zwei Windräder auf Stuttgarter Gebiet möglich wären.

In der Sitzung in der Sparkassenakademie am Pariser Platz dürfte es noch einmal heiß hergehen. Zwar bekennen sich alle Fraktionen zur 2011 beschlossenen Energiewende und zur Rolle der Windkraft als vergleichsweise günstige und CO2-sparende Technologie, doch die Bewertung ist höchst unterschiedlich. Grüne, Linke und mit Abstrichen die SPD wollen so viele Windräder wie möglich, weil am Industriestandort Stuttgart auch viel Strom verbraucht werde.

CDU, FDP und AfD wollen der Bevölkerung im dicht besiedelten Zweifel möglichst wenig Anlagen zumuten. Das Zünglein an der Waage sind die Freien Wähler, die der Windkraft einen höheren Stellenwert als früher einräumen. Am Ende dürften Flächen für rund 200 Windräder übrig bleiben.