Ob Union und SPD, möglicherweise auch die Grünen oder sogar die AfD: Die Parteien wollen aus ihren Spitzen- auch Kanzlerkandidaten machen. Was soll das Gewürge und Gespreize, fragt sich unser Autor Wolfgang Molitor.
Sie kommt langsam ins Rollen, die Festlegung auf die Kanzlerkandidaten. Jenes farbenblinde Spiel um den oder die, mit denen eine Partei glaubt, zumindest im windigen Wahlkampf einen kraftmeiernden Anspruch auf die kommende Regierungsspitze plakatieren zu können. Wobei der Kanzlerkandidat nichts anderes ist und war, als ein ganz normaler Spitzenkandidat. Einer, der vom Volk gar nicht zum Kanzler gewählt wird, weil das Sache des Bundestags ist. Dort also, wo aus mickrigen Stimmanteilen schmalbrüstige Koalitionen gebildet werden müssen, in denen mittlerweile nicht einmal eine halbwegs verbindliche Vertragsunterschrift zu regierungsfähiger Berechenbarkeit führt.