Bald könnte sich auch in Vaihingen ein Windrad drehen. Foto: dpa

Der Bezirksbeirat fordert, dass die Verwaltung mögliche Standorte für Windräder vorstellt. Das Gremium will so ein Zeichen für die Energiewende setzen.

Vaihingen - Dem CDU-Bezirksbeirat Vaihingen Wolfgang Georgii ist es wichtig, ein Zeichen für die Energiewende zu setzen. „Nach dem Ausstieg aus der Atomenergie ist zur Energieversorgung die Energiegewinnung aus Windkraft unverzichtbar“, sagte Georgii in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats. Gemeinsam mit seinem Parteikollegen Jörg Schrempf hatte er einen Antrag vorbereitet. Es sei daher notwendig, andere geeignete Standorte für Windräder zu suchen, ist darin zu lesen.

Die CDU-Bezirksbeiräte schlagen drei Standorte vor, welche die Fachleute bei der Stadtverwaltung ihrer Meinung nach unter die Lupe nehmen sollten. Diese sind: das Gebiet Wannenhäule westlich der Panzerstraße, das Areal Steinengarten beim Wasserbehälter östlich der Panzerstraße und ein Grundstück bei der Deponie auf Leonberger Gemarkung.

Hintergrund des Antrags ist, dass auf der Bernhartshöhe statt wie bisher geplant drei, nun nur noch ein Windrad aufgestellt werden soll. Das hat Baubürgermeister Matthias Hahn Mitte Mai auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. Für mehr Windräder sei auf dem kleinen Höhenzug kein Platz.

Wenn zu viele Anlagen auf zu engem Raum stehen, dann nehmen sich diese sprichwörtlich den Wind aus den Flügeln. Georgii und Schrempf sprechen in ihrem Antrag davon, dass sich die Windräder gegenseitig „verschatten“ könnten. Die anderen Bezirksbeiräte hatten jedoch ihre Zweifel daran, ob der von Georgii und Schrempf vorgelegte Antrag in die richtige Richtung zielt.

Eine Aussichtsplattform wurde abgelehnt

Ulf Hartmann (SÖS/Linke), der sich – wie er selbst sagte – ein wenig in die Problematik eingelesen hatte, äußerte Bedenken, weil die vorgeschlagenen Standorte zu nah an der Wohnbebauung dran seien. Klaus Trott (SPD) erinnerte daran, dass das Aufstellen eines Windrads auch auf der von der Stadtverwaltung ins Spiel gebrachten Bernhartshöhe sicher nicht unproblematisch sei.

So hatte der Bezirksbeirat vor etwa zweieinhalb Jahren den Wunsch geäußert, dass dort eine Aussichtsplattform gebaut wird. Das Forstamt hatte dem jedoch ein klare Absage erteilt. In der Begründung hieß es, dass der kleine Berg wegen der Vielfalt der dort vorkommenden Orchideenarten eine Besonderheit darstelle. Auf der einstigen Erddeponie gebe es seltene Pflanzen- und Tierarten, deren Lebensraum nicht gestört werden sollte. Zudem sei der Boden nur geschüttet.

Darauf wies in der Sitzung des Bezirksbeirats auch noch mal Matthias Filbinger (Grüne) hin. Er bezweifelte, dass der Boden auf der Bernhartshöhe tragfähig genug für ein Windrad ist. Filbinger brachte stattdessen das ehemalige IBM-Gelände am Ende der Pascalstraße als möglichen Standort für ein Windrad ins Spiel.

Sven Ostertag (SPD) brachte die Sache schließlich auf den Punkt. „Ich denke, dieser Antrag ist eher ein Schnellschuss. Uns fehlt das Fachwissen, um mögliche Standorte für Windräder zu nennen.“ Kristin Wedekind (Grüne) sah es genauso: „Die Stadt soll uns Vorschläge machen, die wir dann im Bezirksbeiart diskutieren können.“ Diese Formulierung wurde schließlich in einen fraktionsübergreifenden Antrag gegossen, dem alle zustimmten. Auch Georgii war zufrieden: „Wir haben damit den Stein ins Wasser geworfen.“