Die Stadt Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) ist mit ihrem Wunsch nach einem Windkraftvorranggebiet gescheitert. Der Verband Region Stuttgart will lieber große Solaranlagen in der Salamanderstadt.
Enttäuschung macht sich breit in der Stadtverwaltung Kornwestheim. Grund sind die Pläne der Region zu Vorranggebieten für Windkraft und Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Zur Erinnerung: Der Verband Region Stuttgart hatte ursprünglich mehr als 100 Vorranggebiete für Windkraft im Großraum Stuttgart auserkoren um die Quote erneuerbarer Energien zu steigern.
Bei diesem ersten Aufschlag fehlte wenig überraschend eine Fläche im dicht besiedelten Kornwestheim. Verwaltung und Gemeinderat setzten sich aber dafür ein, dass doch ein solches Vorranggebiet in der Stadt steht und hatten auch schon eine passende Fläche westlich der Bebauung auf dem Langen Feld zwischen dem Gewerbegebiet Holzgrund und dem Gewerbegebiet Nord gefunden.
Diese lehnt die Region nun aber offiziell ab. Das zwei Hektar große Areal sei zu klein. Ohnehin hat die Region nach den Rückläufen aus den Kommunen und von Fachverbänden die Zahl der Gebiete für Windkraft von 106 auf 91 reduziert.
„Wir bedauern es sehr“, sagt der Erste Bürgermeister Daniel Güthler. Die Verwaltung habe sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und kenne die örtlichen Gegebenheiten sehr gut. „Insbesondere die Windkraft kann aus unserer Sicht in einem Gebiet wie Kornwestheim, in dem Freiflächen ohnehin knapp sind, sowohl für die Bevölkerung als auch mit Blick auf eine klimaneutrale Energieversorgung eine große Bereicherung sein“, sagt Güthler.
Kornwestheim: Widerstand gegen PV-Anlagen bleibt erfolglos
Auch mit ihrem anderen Anliegen kommt die Stadt wohl nicht durch. Im Norden der Stadt wollte man die angedachten Vorbehaltsgebiete für Freiflächen-PV-Anlagen verhindern. Die Böden entlang der Bahnlinie seien zu wertvoll, zudem drohe durch große Freiflächen-Anlagen in Richtung Wüstenrot ein bauliches Zusammenwachsen mit Ludwigsburg. Für die Region zählen diese Argumente nicht. Sie will es dort erleichtern, große PV-Anlagen zu installieren.
Wie die Stadt mit der neuen Situation umgeht, will man erst innerhalb der Verwaltung klären und dann auch mit dem Gemeinderat. Die Handlungsspielräume sind aber nun sehr begrenzt.