Tschechin Petra Kvitova schlägt Favoritin Maria Sharapowa im Wimbledon-Finale mit 6:3, 6:4.
London - Die Tschechin Petra Kvitova ist die neue Tennis-Queen von Wimbledon. Vor den Augen ihres Jugendidols Martina Navratilova holte sich die Weltranglisten-Achte am Samstag durch den 6:3, 6:4-Endspielsieg über die favorisierte Russin Maria Scharapowa erstmals einen Grand-Slam-Titel.
Damit trat die Linkshänderin vor knapp 15.000 Zuschauern die Nachfolge der früh gescheiterten Vorjahressiegerin Serena Williams aus den USA an. „Es ist schwer, Worte zu finden mit dieser Trophäe in der Hand“, sagte die sichtlich bewegte Kvotova nach der Siegerehrung.
In ihrem ersten Major-Finale diktierte Kvitova über weite Stecken die Partie, Scharapowa unterliefen sieben Jahre nach ihrem Wimbledon-Sieg 2004 zu viele Fehler. 13 Jahre nach dem Triumph von Jana Novotna gewann damit wieder eine Tschechin das berühmteste Tennisturnier der Welt. Ihre beiden großen Vorgängerinnen Novotna und Navratilova saßen beide in der „Royal Box“ und applaudierten. „Es ist so nett, dass sie mir Ratschläge gegeben haben“, sagte Tschechiens neues Tennis-Ass. Scharapowa zeigte sich als faire Verliererin: „Sie hat ein wunderbares Turnier gespielt. Glückwunsch.“
Sabine Lisicki im Doppelfinale
Von Beginn an agierte Kvitova hochkonzentriert. Die 21-Jährige, die mit der Empfehlung von drei Turniersiegen 2011 an die Church Road angereist war, nutzte Scharapowas Service-Schwäche konsequent aus. Anders als Sabine Lisicki, die im Halbfinale ihre Möglichkeiten verstreichen ließ, übte Kvitova in ihren Return-Spielen permanenten Druck auf die Tennis-Schönheit aus Russland aus.
Zweimal nahm sie Scharapowa im ersten Satz den Aufschlag ab, sogar dreimal im zweiten - das war der Schlüssel für ihren Coup. Zwar hatte Kvitova auch in ihren eigenen Aufschlagsspielen einige Probleme, doch nach 1:25 Stunden war nach einem verrückten Damen-Turnier mit einigen Sensationen die letzte Überraschung perfekt. Mit ihrem einzigen Ass beendete sie das Finale, sank auf die Knie und küsste den Rasen des Centre Courts.
Die Berlinerin Sabine Lisicki greift indes nach dem Titel in der Doppel-Konkurrenz. An der Seite der Australierin Samantha Stosur zog die 21-Jährige durch den 6:3, 4:6, 8:6-Halbfinalsieg - die Partie war am Vorabend wegen Dunkelheit unterbrochen worden - über Marina Erakovic/Tamarine Tanasugarn (Neuseeland/Thailand) ins Endspiel ein. Am Abend stand für Einzel-Halbfinalistin Lisicki und Stosur das Finale gegen die an Nummer zwei gesetzte tschechisch-slowenische Kombination Kveta Peschke/Katarina Srebotnik auf dem Programm.