Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und gewann das Spiel gegen Varvara Lepchenko. Foto: Getty

Traum-Tag für ein deutsches Damen-Quartett: Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und gewann das Spiel gegen Varvara Lepchenko. Sie folgt damit Sabine Lisicki, Anna-Lena Friedsam und Carina Witthöft in Wimbledon in die dritte Runde.

London - Die Kielerin Kerber gewann am Donnerstag in London gegen Varvara Lepchenko aus den USA 6:1, 6:4. Ursprünglich war die Zweitrunden-Partie bereits für Mittwoch angesetzt, wegen Regens aber verschoben worden.

Deutsches Duell

Im Kampf um den Achtelfinaleinzug trifft die Weltranglisten-Vierte Kerber in einem deutschen Duell auf die Hamburgerin Carina Witthöft. Auch Sabine Lisicki und Anna-Lena Friedsam hatten beim dritten Grand-Slam-Turnier der Saison den Sprung in die dritte Runde geschafft. Sie kämpfen beim bedeutendsten Tennis-Turnier der Welt um den Einzug in das Achtelfinale.

Die beiden Youngster Friedsam und Witthöft stehen nach ihren Erfolgen am deutschen Ladies Day in Wimbledon beim dritten Grand-Slam-Turnier der Saison erstmals in der dritten Runde. Dort trifft Kerber nun in einem deutschen Duell auf ihre norddeutsche Kollegin Witthöft, die sie vor einem Jahr in der ersten Runde mit 6:0, 6:0 rauswarf. Gegen Außenseiterin Lepchenko benötigte die deutsche Nummer eins nur 52 Minuten, auch wenn es im zweiten Satz enger war.

Triumph von Melbourne

Nach ihrem Triumph von Melbourne und dem ersten Grand-Slam-Coup einer Deutschen seit Steffi Graf 1999 wird Kerber bei den bedeutendsten Turnieren inzwischen hoch gehandelt. Auch Rasenspezialistin Lisicki war in den vergangenen Jahren immer viel auf der berühmten Tennis-Anlage an der Church Road im Südwesten Londons zuzutrauen. Wimbledon und Lisicki - das scheint einfach zusammen zu passen.

Um den Achtelfinaleinzug spielt die um ihre Form ringende 26-Jährige am Freitag gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa oder Jelina Switolina aus der Ukraine. „Wichtig ist es, die innere Ruhe wieder zu finden“, sagte Lisicki nach dem überzeugenden Zweitrunden-Sieg gelöst und mit einem Dauerlächeln. „Ich möchte hier so lange wie möglich drin bleiben und dafür tue ich alles.“ Seit dem Erstrunden-Aus beim Debüt 2008 hat sie bei allen Wimbledon-Teilnahmen immer mindestens das Viertelfinale erreicht, nur im vergangenen Jahr war in der dritten Runde Schluss.

Nicht stark genug

Seit langem steckt die 26-Jährige in einer Formkrise, nun war sogar die French-Open-Halbfinalistin Stosur nicht stark genug für sie. Erstmals seit knapp vier Monaten feierte sie zwei Siege nacheinander und holte sich damit Vertrauen in ihr Können zurück. Nach 70 Minuten und einem Ass beim ersten Matchball war ihr Weiterkommen perfekt. „Ich habe ihr das Selbstvertrauen relativ zügig genommen. Heute gibt es nicht viel zu meckern“, sagte Lisicki.

Niederlage an Niederlage hatte Lisicki in den vergangenen Monaten aneinandergereiht. Nach ihrer Pleite in der ersten Runde von Paris verordnete sie sich eine intensive Trainingsphase. „Wir haben viel an den Grundlagen gearbeitet, daran wieder den Rhythmus zu finden“, sagte Lisicki. „Ich freue mich, dass es Stück für Stück besser wird.“

Erstrunden-Aufgabe beenden

Die Andernacherin Friedsam nutzte ihren sechsten Matchball und kam dank des 6:4, 7:6 (7:1) gegen Ekaterina Alexandrowa aus Russland weiter. Witthöft gewann klar gegen die Japanerin Kurumi Nara 6:3, 6:0. Annika Beck kämpfte sich nach Abwehr dreier Matchbälle mit 3:6, 6:0, 12:10 gegen die Britin Heather Watson durch. Die 22-jährige Bonnerin musste nach dem vielen Regen an den vorherigen Tagen noch ihre Erstrunden-Aufgabe beenden. Beim Stande von 1:0 im dritten Satz aus Sicht der Deutschen war das Match an Mittwoch abgebrochen worden. Ausgeschieden ist dagegen in der zweiten Runde Mona Barthel.