Angelique Kerber hat sich einen Kindheitstraum erfüllt: Den Triumph in Wimbledon, dem bedeutendsten Tennis-Turnier des Planeten. Foto: dpa

Nach ihrer Krise hat sich Angelique Kerber neu erfunden – und damit ihren Triumph in Wimbledon überhaupt erst möglich gemacht.

London - Es war vor ein paar Wochen, als Steffi Graf unterm Eiffelturm stand und am Rande eines Sponsorentermins ein wenig über ihr Leben erzählte. Tennis verfolge sie aus Las Vegas „nur noch ganz selten“, sagte Graf, es spiele keine „so große Rolle mehr.“ Aber dann kam die Sprache auf Angelique Kerber, und man merkte sofort, dass Graf einen Blick hatte auf die deutsche Spitzenspielerin; dass sie weiß, wie es um Kerber steht: „Ich bin glücklich, dass Angie wieder den Glauben an sich gefunden hat“, sagte sie. Und dann warf sie noch einen Blick voraus auf Wimbledon: „Vielleicht holt sie noch einen großen Titel. Zuzutrauen ist es ihr“, befand Graf, „es wäre eine Riesenfreude für mich.“