Kathedrale für Dickhäuter und Vorbild für den Stuttgarter Zoo – das neue Haus der Elefanten im Zoopark Erfurt Foto: dpa

Im Erfurter Zoo ist das neue Elefantenhaus eröffnet worden. Der Direktor der Wilhelma, Thomas Kölpin, hat während seiner Erfurter Zeit maßgeblich daran mitgeplant.

Stuttgart/Erfurt - Lobend erwähnt haben ihn die Festredner mehrmals. Wilhelma-Chef Thomas Kölpin hielt sich am Freitag bei der feierlichen Eröffnung der Elefantenanlage im Zoopark Erfurt jedoch eher im Hintergrund. Das Gehege hat Kölpin, ehemals Erfurter Zoo-Chef, bis zu seinem Wechsel nach Stuttgart im Januar maßgeblich mitkonzipiert – und dabei eine Art Blaupause für das künftige Zuhause der Wilhelma-Elefanten geliefert, das an der Pragstraße bald entstehen soll.

Die beiden afrikanischen Elefantenkühe Chupa und Safari beziehen in Erfurt auf 1,5 Hektar eines der größten und modernsten Dickhäutergehege Deutschlands. Der Laufstall im Haus beträgt 160 Quadratmeter für Bullen und 500 Quadratmeter für Kühe. „In dieser Art soll auch das neue Elefantenhaus der Wilhelma werden“, sagte Thomas Kölpin am Rande der Eröffnung. Allerdings mit ein paar nicht unwesentlichen Unterschieden.

Das eigentliche Haus der Elefanten – in Erfurt gleicht es einer Kathedrale für Dickhäuter – soll in Stuttgart noch größer werden, weil „asiatische Elefanten, wie wir sie in Stuttgart haben, aufwendiger zu halten sind“, so Kölpin. Im Außenbereich werden sich die hiesigen Elefanten jedoch beschränken müssen. Mit 30 Hektar Gesamtfläche ist die Wilhelma nur etwa halb so groß wie der Zoopark in Erfurt. Es fehlt also schlicht an Platz für ein derart ausladendes Außengehege. Auch bei den Kosten dürften beide Anlagen auseinander liegen. In Erfurt wurden 8,3 Millionen Euro verbaut. Zu diesem Preis dürfte das Elefantenhaus in Stuttgart nicht zu realisieren sein, da schon die Lohnkosten im Südwesten Deutschlands höher seien als in Thüringen, wie Frank Kirsten, der Architekt der Anlage, am Freitag bemerkte.

Thomas Kölpin schwebt eine Eröffnung des Stuttgarter Elefantenhauses 2019 oder 2020 vor. Der Förderverein des Zoos hatte bereits vor einiger Zeit eine Finanzspritze über mehrere Millionen Euro zugesagt.