Die Poitou-Esel haben schon einen der beiden Tannenbäume abgeknabbert. Foto: Wilhelma Stuttgart

Während Christbäume vielerorts noch bis zum 6. Januar in den Wohnzimmern stehen, freuen sich die Tiere in der Stuttgarter Wilhelma über verschmähte Exemplare, die Händler und Baumschulen gespendet haben.

Stuttgart - Nicht alle Weihnachtsbäume haben bis Heiligabend einen Abnehmer oder eine Abnehmerin gefunden. Die unverkauften Bäume haben trotzdem noch einen Nutzen: In den Gehegen der Wilhelma werden sie als Nahrung, Dekoration oder zu Beschäftigungszwecken verwendet, wie der Zoo in einer Pressemitteilung schreibt.

Rund 150 Christbäume nimmt der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart jedes Jahr als Geschenke an – von Händlern oder Baumschulen, nicht aber von Privatpersonen, wie die Wilhelma betont. „Nur bei ungenutzten Exemplaren aus der Hand der Profis ist sicherzustellen, dass die Bäume nicht mit Pestiziden behandelt sind, keinen Fraßschutz enthalten oder sich keine Reste vom Weihnachtsschmuck in den Zweigen verstecken.“ Denn jegliche Deko könne für die Tiere gefährlich werden.

Bäume werden vielfältig verwendet

Wie die Bäume verwendet werden, hängt von der Tierart ab. Während vielen Huftiere die Rinde und Zweige schmeckt, scheinen die Tannenzweige für die Asiatischen Elefantenkühe Pama und Zella kein Leckerbissen zu sein, aber sie nehmen die Abwechslung auf dem Speiseplan an. Satt werden die Dickhäuter davon nicht, denn laut Wilhelma braucht ein Elefant gut 120 Kilo an Futter pro Tag.

Mehr Gefallen scheinen beispielsweise die Afrikanischen Zwergziegen, die Dülmener Ponys, die Poitou-Esel oder die Limpurger Rinder an den ausrangierten Bäumen zu finden. Denn die Tannen und Fichten finden sich nach wenigen Tagen als dürre Gerippe in den Gehegen des Schaubauernhofs wieder.

Gorillanachwuchs turnt auf Bäumen herum

Anstatt als Nahrung kommt das Grünzeug auch als Dekoration oder für die Beschäftigung der Tiere zum Einsatz. So dienen die Tannen an einem Seil aufgehängt zum Beispiel als Affenschaukel. Insbesondere der Gorillanachwuchs turnt gerne daran herum. In den Volieren auf den Subtropenterrassen lassen sich die Vögel hingegen auf den piksigen Ästen nieder.

Der Bedarf sei mit rund 150 Tannen pro Jahr jeweils gedeckt, wie die Wilhelma in ihrer Mitteilung schreibt. „Denn Mitte bis Ende Januar erlischt dann auch für die Zootiere der besondere Reiz an den Nadelbäumen.“