Karolin hat sich ein Stöckchen gesucht und passend gemacht, um im Stocherkasten nach Leckerbissen zu angeln. Nun steht der Umzug an. Foto: Wolfgang Mehnert/wmhgw@web.de

Eine Ära ist zu Ende: Nach 60 Jahren ziehen die letzten Orang-Utans aus dem Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart aus. Was sind die Gründe?

Nach 60 Jahren ziehen die letzten Orang-Utans aus dem Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart aus, die Haltung wird am kommenden Dienstag (12. Juli) vorerst zu Ende gehen. „Mit Moni, Karo und Batak reisen die drei letzten Artgenossen ab, um in ihre neue Heimat in belgischen Zoos aufzubrechen“, sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin am Freitag in Stuttgart. Kein Menschenaffe müsse allein zurückbleiben. „Es gibt nur lachende Augen, wir schließen dieses Kapitel mit einem Happy End“, sagte Kölpin.

Er schließt eine erneute Haltung zwar nicht aus, das sei aber ein weiter Weg: „Wir können uns eine Fortsetzung vorstellen, wenn es gelingt, die Voraussetzungen für eine moderne Haltung zu schaffen.“ Die Außenanlagen für Afrikanische Menschenaffen hätten neue Maßstäbe gesetzt, diesen Standard wolle die Wilhelma auch für Orang-Utans erreichen. Im Masterplan zur Weiterentwicklung der Wilhelma hätten aber andere Projekte als der Neubau eines Asienhauses Vorrang, darunter ein asiatischer Bauernhof und die Terra Australis für Koalas und andere, später auch eine Tigeranlage und das Großprojekt der Elefantenwelt.

„Buschi“ stellt Altersrekord für männliche Sumatra-Orang-Uta

Die Orang-Utan-Haltung in der Wilhelma hatte 1962 begonnen - mit dem Import von Wildfängen, die mittlerweile verboten sind. Vor allem „Buschi“ wurde bekannt, er wurde 51 Jahre alt und stellt damit den Altersrekord für männliche Sumatra-Orang-Utans in Europa auf. Insgesamt kamen in der Wilhelma 22 Jungtiere zur Welt.

Nach Wilhelma-Angaben ziehen die bereits 44 und 48 Jahre alten Moni und Karo in den Zoo Planckendael in Mechelen, Batak (12) lebt künftig in der „Monde Sauvage“ bei Lüttich.