In der Wilhelma sind einige Bongo-Antilopen zuhause. Foto: dpa

Sie leben im Regenwald, sind extrem schreckhaft und vom Aussterben bedroht: Bongos. Wenn sie sich erschrecken, rasen sie davon. Inzwischen leben etliche Bongos in Zoos, zum Beispiel in der Wilhelma in der Stadt Stuttgart.

Stuttgart - Vorsichtig kommt Robo näher. Langsam und behutsam macht der junge Bongo-Bulle einen Schritt vorwärts. Dann schaut er neugierig herüber, zögert noch mal kurz und macht dann doch den nächsten Schritt. Am Gatter angekommen, lässt sich das Tier zwischen den Hörnern kraulen. „Das wäre früher nicht möglich gewesen“, sagt Daniel Wenning. Er ist Tierpfleger und arbeitet in der Stuttgarter Wilhelma.

Bongos sind große Antilopen - und Fluchttiere. Sie sind unglaublich scheu und super schreckhaft. Deshalb mussten die Tierpfleger früher vorsichtig sein und fast durch den Stall schleichen. Bloß kein Geräusch machen, das die Tiere erschrecken könnte. Denn wenn sich Bongos erschrecken, rasen sie los. „Sie legen dann den Kopf in den Nacken. So, dass ihre lange Hörner eng am Kopf anliegen“, erklärt der Tierpfleger.

Tiere verletzen sich auf der Flucht

Doch wenn man den Kopf in den Nacken nimmt, sieht man nicht mehr so gut, wohin man rennt. Das bedeutet: Man kann auch ganz schnell irgendwo dagegen donnern. Genau das passiert den Bongos tatsächlich manchmal, wenn sie auf der Flucht sind. Dabei können sich die Tiere verletzen. Doch mittlerweile haben sich die Bongos im Zoo an Geräusche gewöhnt.

In freier Natur leben Bongos in den Regenwäldern Afrikas. Die Tiere in Stuttgart gehören zu den sogenannten Östlichen Bongos. Man nennt sie auch Berg-Bongos. Die Tiere finden sich zum Beispiel in dem Land Kenia. Forscher vermuten, dass mittlerweile mehr Berg-Bongos in Zoos leben als in der freien Natur. Denn draußen sind die Tiere bedroht: Sie werden gejagt. Und ihr Lebensraum wird nach und nach zerstört. Zum Beispiel werden die Wälder abgeholzt.

Männchen und Weibchen tragen große Hörner

Bongos sind ziemlich groß. Und ihre Hörner können bis zu einem Meter lang werden. Dabei tragen sowohl die Männchen als auch die Weibchen solche Hörner, die sich oft ineinander verdrehen. In dem rotbraunen Fell der Bongos sieht man auf beiden Seiten schmale weiße Streifen. Außerdem haben Bongos auffallend große Ohren. Das hat mit dem Leben im Wald zu tun. „Durch die vielen Pflanzen kann man dort nicht besonders weit sehen. Deshalb ist ein gutes Gehör umso wichtiger“, sagt der Tierpfleger.