Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin rät, lieber eine Tierpatenschaft in der Wilhelma zu übernehmen, als Tiere zu Weihnachten zu verschenken. Staatssekretärin Gisela Splett ist dem Vorschlag gefolgt.
Bad Cannstatt - Der tapsige Hundewelpe oder das kuschelige Kätzchen: Zu Weihnachten sorgen lebende Geschenke oft für leuchtende Augen. Doch das Glück ist nicht immer von Dauer. Denn Tiere taugen nicht als Geschenke. Darauf weist die Wilhelma, der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart, hin. Zu Tausenden landen sie jedes Jahr im Tierheim – die ersten gleich nach Weihnachten, weitere vor dem nächsten Urlaub und manche nach Jahren, wenn sie dem Halter über den Kopf wachsen. „Den lebenden Geschöpfen muss man aber mit Respekt und Fürsorge begegnen und über viele Jahre Verantwortung übernehmen“, betont Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. „Deshalb sollte man Tiere nicht verschenken.“
Für viele Menschen wird solch ein anspruchsvolles Geschenk zur Belastung. Sie unterschätzen Platzbedarf, Zeitaufwand und Kosten, die für die Pflege eines Tieres notwendig sind. Sie bedenken nicht, wie groß sie werden, wie lange sie leben und dass sie ihren eigenen Charakter haben. Auch von dem typischen Geruch, unvermeidlichen Dreck oder Tierhaar-Allergien sind unbedachte Käufer bisweilen überrascht.
Unter 1200 verschiedenen Arten kann man wählen
„Eine Alternative für tierliebe Menschen ist es, die Patenschaft für ein Tier der Wilhelma zu verschenken“, sagt Gisela Splett, Staatssekretärin für Finanzen des Landes Baden-Württemberg. Sie selbst hat jetzt die Patenschaft für einen Madagaskar-Taggecko übernommen. Zu Geckos hat sie bereits lange eine persönliche Bindung: „Sehr gerne habe ich die Patenschaft für einen Madagaskar-Taggecko übernommen. Als ich an der Universität Bayreuth Geoökologie studiert habe, bezeichneten wir Studierenden uns als ,Geckos‘. Deswegen passt es besonders gut, dass ich nun Patin für einen kleinen Gecko der Wilhelma bin.“
„Als einer der größten Zoos Europas bietet die Wilhelma mit ihrer großen Vielfalt jedem die Chance, ein ganz besonderes Tier auszuwählen“, so Splett. 1200 verschiedene Arten stehen zur Auswahl – darunter ganz exotische Tiere von Affen bis Giraffen, von Erdmännchen bis Elefanten, die niemand zu Hause halten könnte. Auch den Beitrag kann man wählen: zwischen klein und groß, von 50 bis 5000 Euro für ein Jahr. Im Zoologisch-Botanischen Garten sind selbst Patenschaften für eine der 7000 Pflanzenarten und -sorten möglich. Jede Patenschaft ist eine Spende, damit die Wilhelma diese ungeheure Vielfalt erhalten kann.
Die Paten erhalten eine persönliche Urkunde sowie Einladungen zu zwei Sonderveranstaltungen: dem Patentag und dem exklusiven Sommerabend des Fördervereins im Maurischen Garten. Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite www.wilhelma.de unter „Angebote“.