Wildkatzen im Fokus: Die Schneeleoparden warten gespannt auf den Umzug im Frühjahr.Fotos:dpa Foto:  

Die neue Wildkatzen-Anlage ist ein Höhepunkt für den Zoo im Jahr 2018. Auf die neue Gastronomie muss noch bis mindestens 1. März gewartet werden.

Stuttgart - Der große Knüller der Wilhelma 2018 steigt im Frühjahr. Neueröffnung der Anlage für Schneeleoparden, ein Projekt dass dem Wildkatzen-Pärchen Kailash und Ladakh sozusagen in exklusiver Hanglage viermal soviel Platz wie bisher lässt und das sich auch für die Zucht der bedrohten Art eignet, da man die Tiere in dem großen Gehege auch voneinander trennen kann. „Das Datum steht noch nicht fest, aber es wird sicher im Frühjahr sein“, sagt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Künftig kann man sich also intensiv mit der Zucht der Wildkatzen widmen.

Kleine asiatische Löwenbabys wird es in der Wilhelma aber auch 2018 nicht geben. „Unsere aktuelle Anlage eignet sich dafür nicht“, sagt Kölpin. Dabei wäre eine Löwenzucht eine Win-Win-Situation. Die Raubkatzenbrüder Shapur und Kajal gehören zu den Besuchermagneten, seit sie im März 2017 erstmals den Besuchern gezeigt wurden. Zudem ist ihre Art extrem bedroht. „In Indien leben nur noch etwa 400 asiatische Löwen in freier Natur“, erklärt Kölpin, für den deshalb die Zucht in Zoos als Reservepopulation wichtig ist.

Elefantenwelt soll spätestens 2024 fertig sein

2018 wird auch ein wichtiges Jahr auf dem Weg zur neuen Elefantenwelt. Bis Ende des Jahres soll die Planung fixiert sein, 2020 rechnet Kölpin mit dem Baustart. Der Einzug einer ganzen Elefantenherde könnte 2023 erfolgen, eher aber ein Jahr später. Bis dahin müssen die Besucher auf eine stabile Konstitution der beiden Elefantenkühe Pama und Zella hoffen. Die Dickhäuter sind aber bereits in einem gesegneten Alter. Pama ist 51 Jahre alt, Zella 50. „Die Tiere sind gesund und können bis zu 60 Jahre alt werden“, hofft Kölpin auf einen nahtlosen Übergang in etwa sieben Jahren. Sollte es anders kommen, müssten die Besucher bis zur Eröffnung der neuen Anlage auf Elefanten im Stuttgarter Zoo verzichten.

Die noch lange Zeit bis zum Baubeginn der Elefantenwelt 2020 erklärt der Wilhelma-Chef mit dem nötigen Umzug des Schaubauernhofs. Das Elefantengehege soll auf dem Areal des jetzigen Bauernhofs entstehen. Und das auf einem Platz, der gerade noch zur Baustelle für den Rosensteintunnel gehört. „Eigentlich hätte wir schon 2017 das Gelände bekommen sollen“, sagt Kölpin, „2019 wird es aber sicher klappen.“ Dann soll dort ein neuer Schaubauernhof mit neuen, asiatischen Tierarten entstehen. Am Ende profitieren von dem Revirement auch noch die Nashörner, die dann in das bisherige Elefantengehege einziehen werden. Spannend bleibt die Frage was aus dem Plan wird, Zwergflusspferde in einem frei zugänglichen Gelände am Neckar zu präsentieren. „Wir haben das Projekt vorgestellt, der Ball liegt nun bei der Stadt“, sagt Kölpin, für den das Projekt ein Highlight für Stuttgart wäre.

Die Wilhelma engagiert sich auch im Artenschutz

Ein weiteres Ziel der Wilhelma liegt im Artenschutz. Am Ende will Kölpin dahin kommen, dass der Zoo zu jeder neuen Anlage auch ein Artenschutzprojekt in freier Wildbahn mitträgt. Aktuell wird die Wilhelma mit der Eröffnung der Anlage für Schneeleoparden ein Projekt des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) für diese Wildkatzen in Kirgistan unterstützen.

Dazu gibt es in diesem Jahr auch erstmals einen eigenen Posten im Etat. Wie hoch der ist wollte Kölpin nicht verraten. „Es ist aber eine vernünftige Summe, mit der man etwas anfangen kann“, sagt der Direktor der Wilhelma.

Ein weiteres Ziel für 2018 ist es, die Attraktivität des zoologisch-botanischen Gartens weiter zu steigern. Dafür nimmt man gastronomisch bis zum 1. März erst einmal einen Rückschritt hin. Wie berichtet, wurde die bisherige Schuler-Gastronomie zum 31. Dezember 2017 gekündigt, die Entscheidung für die Nachfolge soll Ende diesen Monats fallen, der neue Betreiber am 1. März die Restaurants wieder eröffnen. Bis dahin betreibt die gemeinnützige Stuttgarter Gesellschaft SBR auf dem Zoogelände interimsweise zwei Imbisswagen mit Wurstwaren, Kuchen und Getränken sowie ein Essenszelt. Danach soll das Angebot so sein, dass die Besucher „rundum zufrieden nach Hause gehen“, so Kölpin.