In der Wilhelma Stuttgart sind dei Gorillas in Wartestellung. Foto: AP

Nachbesserungen verursachen beim Affenhaus weit über eine Million Euro Mehrkosten.

Stuttgart - Der Affentanz ist vorerst beendet. Die Stuttgarter Wilhelma, das Land Baden-Württemberg als deren Eigentümer und der Förderverein des Zoos haben sich beim Neubau des Menschenaffenhaus auf einen finanziellen Nachschlag in Millionenhöhe verständigt haben. Zusätzliches Geld wurde laut der Landesbauverwaltung unter anderem nötig, weil bedingt durch die gute Wirtschaftslage die Baupreise angezogen hätten.

Gleichzeitig gebe es kaum Baufirmen mit freien Kapazitäten. Gespart werden sollte ursprünglich auch an der technischen Ausstattung. Die Tier- und Zuchtexperten hatten deshalb befürchtet, dass das Gebäude bereits bei seiner Eröffnung im nächsten Sommer veraltet sein könnte. Diese Gefahr ist nun offenbar abgewendet. Das künftige Zuhause der Gorillas und Bonobos dürfte bei seiner Eröffnung zu den modernsten Affengehegen Europas zählen.

Land stritt Mehrkosten lange ab

Zoo-Direktor Dieter Jauch ist nun "guter Dinge" das dies tatsächlich gelingt. Bisher und wohl auch bei den Mehrkosten beteiligt sich der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma jeweils die Hälfte. Zu den insgesamt veranschlagten 14,5 Millionen Euro summieren sich laut dem Fördervereinsvorsitzenden Georg Fundel "ein siebenstelliger Eurobetrag". Während intern längst bekannt war, dass sich die bisherige Kalkulation nicht würde halten lassen, hieß es beim Land bis vor Kurzen noch, das Menschenaffenhaus würde keineswegs teurer.

Vor drei Jahren hatte die Finanzverwaltung einen Kostendeckel von 15 Millionen Euro verfügt. Bereits damals warnten Bau- wie Tierexperten davor, am Entwurf des Büros Hascher, Jehle Architekten über Gebühr Hand anzulegen.

Laut Georg Fundel werden sich alle Beteiligten im Oktober zusammensetzen. "Bis dahin liegen die Fakten auf dem Tisch." Es zeichnet sich offenbar ab, dass die Mehrkosten bei weit über einer Million Euro liegen.