Wo wilde Kaffeesorten wachsen: Eine Kaffee-Baumschule in Yayu im Südwesten Äthiopiens. Foto: Emily Garthwaite

Wilde Arten könnten dabei helfen, Kaffeesorten wie Arabica robuster zu machen. Doch weltweit sind 60 Prozent dieser Arten vom Aussterben bedroht. Das könnte Auswirkungen haben.

Kew/Bonn - An seine morgendliche Tasse Kaffee denkt wohl kaum jemand, wenn Wissenschaftler den Verlust der biologischen Vielfalt beklagen. Der Botaniker Aaron Davis und seine Kollegen von den Kew Royal Botanical Gardens in der englischen Grafschaft Sussex aber sehen hier durchaus Zusammenhänge: Weltweit liefern die beiden Arten Arabica und Robusta fast die gesamte Ernte der begehrten Bohnen für das Genussmittel. Doch der Klimawandel könnte den Kaffee-Anbau zum Beispiel durch häufigere Dürreperioden in Schwierigkeiten bringen. Auch neu auftretende Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten könnten die Ernten massiv dezimieren. Doch dieses Problem könnten Züchter lösen, indem sie widerstandsfähige Wildkaffee-Arten einkreuzen. Darunter gibt es mit weltweit 124 Arten zwar reichlich Auswahl. Doch 60 Prozent dieser Arten stehen heute auf Roten Listen der Weltnaturschutzunion IUCN und gelten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht, berichten die englischen Forscher in der Zeitschrift „Science Advances“.