Von Kletterrosen über Beetrosen bis zu Strauchrosen: Wer den eigenen Garten liebt, muss ihn pflegen. Dazu gehört auch der passende Pflanzenschnitt. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, und wie schneidet man Rosen richtig?
Damit Rosen schön und üppig wachsen, brauchen sie regelmäßige Pflege. Dazu gehören auch Pflege- und Rückschnitte. Wann man Rosen idealerweise schneiden sollte, und wie man die unterschiedlichen Arten am besten schneidet, gibt es hier im Überblick.
Warum sollte man Rosen schneiden?
Werden Rosen zurückgeschnitten, werden die Pflanzen zum Wachstum angeregt. Nach einem Schnitt entstehen schnell neue Blüten, die die Rose in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Wann sollte man Rosen schneiden?
Rosen können zu zwei Zeitpunkten im Jahr geschnitten werden: im späten Herbst und im Frühjahr. Im Herbst entfernt man verblühte Blüten sowie besonders lange oder kranke Triebe. Im Frühjahr kann die Rose dann zurückgeschnitten werden. Ab Mitte März ist Schnittzeit – ein genaues Datum kann man nicht festlegen, da sich der Zeitraum aufgrund regionaler Unterschiede um bis zu 14 Tage verschieben kann. Tritt kein Frost mehr auf, kann man alle kranken und abgestorbenen Triebe entfernen. Beet- und Edelrosen benötigen auch im Sommer nochmals einen Schnitt. Hier sollte bis auf das zweite kräftige Blatt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Nach einem Schnitt kann es etwa vier bis sechs Wochen dauern, bis aus den verbliebenen Knospen neue Blüten treiben.
Wie schneidet man Rosen?
Rosen sollten immer etwa einen halben Zentimeter oberhalb eines Auges abgeschnitten werden. Den Schnitt sollte man leicht schräg setzen, damit das Regenwasser abfließen kann und sich nicht auf der Wunde staut. Idealerweise zeigt die oberste Knospe eines Astes nach außen. Als Werkzeug sollte eine scharfe Rosenschere verwendet werden.
Weist die Rose Wildtriebe auf, sollte man diese entfernen, da sie die Pflanze zusätzlich Energie kosten. Wildtriebe erkennt man an ihrer helleren Färbung und den sieben Blättern, die die Triebe ausbilden. Diese Triebe sollten so nah wie möglich am Ansatz abgeschnitten werden. Einige Ratgeber empfehlen sogar, diese Triebe mit den Fingern in einem kräftigen Ruck direkt am Ansatz herauszureisen, um ein schnelles Nachwachsen solcher Wildtriebe zu verhindern.
Beetrosen schneiden
Nachdem kranke und tote Triebe entfernt wurden, kürzt man die übrigen Triebe der Beetrosen auf vier bis sieben Augen zurück. Stärkere Triebe können länger belassen werden, während man schwächere Triebe stärker zurückschneidet. Trägt die Rose Äste, die vier Jahre alt oder älter sind, kappt man diese Äste direkt am Ansatz. Das trägt zur Verjüngung der Pflanze bei.
Strauchrosen schneiden
Strauchrosen werden nicht so stark beschnitten, wie Beetrosen. Viele moderne Sorten sind so blühwillig und wachsen so gut, dass ein Schnitt gänzlich überflüssig ist. Triebe, die einander kreuzen oder die bereits abgestorben sind, sollten entfernt werden. Alte Triebe kann man direkt über dem Boden abschneiden. Öfter blühende Rosen sollte man von verwelkten Blütenständen befreien, um eine neue Blütenbildung anzuregen. Blühen Rosen nur einmal, ist das nicht zwingend nötig. Nahezu alle Wildrosen blühen nur einmal im Jahr.
Edelrosen schneiden
Die Edelrose wird ähnlich wie die Beetrosen geschnitten. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die Triebe der Edelrose auf nur etwa drei bis fünf Augen zurückgeschnitten werden. Sie wird also stärker zurückgeschnitten als Beetrosen.
Kletterrosen schneiden
Auch hier wird zwischen jenen Rosen unterschieden, die einmal im Jahr blühen, und jenen, die nur mehrmals Blüten ausbilden. Einmalblühende Kletterrosen werden einmal im Jahr geschnitten. Im Frühjahr werden kranke oder tote Äste entfernt. Öfterblühende Kletterrosen sollte man zwei Mal im Jahr zurückschneiden. Im Frühjahr wird die Rose stark zurückgeschnitten, während im Sommer nur verblühte Triebe entfernt werden. Ist die Kletterrose schon älter und im unteren Bereich kahl, kann sie im Frühjahr radikal zurückgeschnitten werden. Dies trägt zur Verjüngung der Pflanze bei.
Möchte man seine Rosen im Garten schneiden, gilt es zuerst zu beurteilen, um welche Rosenart es sich handelt. Dann sollte man beurteilen können, wie die Rose bisher gewachsen ist. Blüht sie einmalig oder mehrmals im Jahr? Blüht sie mit einzelnen großen Blüten oder in Büscheln? Wächst sie aufrecht, in einem Bogen oder klettert sie? Wann wurde sie geschnitten, und wie hat sie die Rückschnitte vertragen? Ist es vielleicht sogar Zeit für einen Verjüngungsschnitt?
Rosen schneiden: Das richtige Werkzeug
Zum Rosen schneiden benötigt jeder (Freizeit-)Gärtner eine scharfe Gartenschere. Hier lohnt es sich, auf die Qualität zu achten – die Rosen werden es ihren Besitzern danken. Die Schere sollte stets gut geschärft sein. Ist die Klinge zu stumpf, neigt man dazu, die Triebe zu quetschen oder zu reißen. Das verursacht größere Wunden und Krankheiten können leichter in die Pflanze eindringen. Muss man kräftige Triebe von Kletter- oder Strauchrosen kürzen, eignet sich eine Astschere als Werkzeug.