Fruchtig, belebend, gewürzt: Das Schöne am Tee ist die Vielfalt – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Foto: teeverband.de/dpa

Die Vielfalt an immer neuen Teesorten ist groß. Ob ein Geschmack nach Käsekuchen oder frischen Orangen – ohne Aromen ist das meist nicht machbar. Was bedeutet die Aroma-Angabe auf der Teepackung?

„«Das Aroma beim Tee ist wie das Salz in der Suppe“, sagt Kyra Schaper vom Deutschen Tee & Kräutertee Verband. Geben bei Kräutertees oft schon die Kräuter durch ätherische Öle genug Geschmack, ist es besonders bei Früchtetees schwieriger.

 
Ob grün, schwarz oder weiß: Die Teesorten stammen alle aus derselben Pflanze, nur die Herstellung ist eine andere. Foto: dpa/Franziska Gabbert

Tee-Aromen: Wie das Salz in der Suppe

Nur durch die Verwendung von getrockneten Früchten oder Fruchtschalen wird laut dem Verband die gewünschte Geschmacksnote nicht erreicht. So verlieren etwa Erdbeeren beim Trocknen weitgehend ihr natürliches Aroma. Entsprechend werden Aromen zugesetzt.

Diese werden außerdem verwendet, um neue oder trendgerechte Geschmackserlebnisse zu schaffen. Also beispielsweise Tees, die nach Popcorn, Karamell oder Käsekuchen schmecken.

Matcha ist ein zu Pulver vermahlener Grüntee. Foto: dpa/Sina Schuldt

Natürlich oder aus dem Labor?

Hergestellt werden Aromen auf verschiedenste Weise und stammen nicht unbedingt aus dem Lebensmittel, nach dem sie schmecken, erklärt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Die chemische Struktur eines Aromas, lässt sich – soweit bekannt – im Labor nachahmen.

So geht klassischer Ostfriesentee: Nach Kandis unten in der Tasse kommt am Ende ein Löffel Sahne in den Tee und bildet das typische Sahnewölkchen. Foto: dpa/Christin Klose

Etwas mehr verrät die Zutatenliste, in der Aromen genannt werden müssen. Das verbirgt sich hinter den Begriffen:

  • Aroma: Das kann jede Art von Aroma sein. Steht in der Zutatenliste nur dieser Begriff, handelt es sich laut der Verbraucherzentrale möglicherweise um chemisch hergestelltes Aroma. „Erdbeeraroma“ etwa deutet nicht auf den Ausgangsstoff des Aromas hin, sondern nur auf den erzielten Geschmack.
Als Aufwärmer an kalten Tagen ist Tee immer gut – umso mehr, wenn man noch Zitrone und Ingwer hinzufügt. Foto: teeverband.de
  • Natürliches Aroma: Das „natürlich“ bedeutet, dass das Aroma zu mindestens 95 Prozent aus der entsprechenden Quelle stammt (hier die Erdbeere). Sind es unter 95 Prozent, heißt es zum Beispiel: „natürliches Erdbeeraroma mit anderen natürlichen Aromen“. Dann wurden noch andere natürliche Aromastoffe und/oder -extrakte verwendet.
Damit es auch richtig schön nach Beere schmeckt: Früchtetees kommen oft nicht ohne zugesetzte Aromen aus. Foto: dpa/Christin Klose
  • Extrakt: Dieses Aroma stammt vollständig aus der genannten Quelle. Bei einem Extrakt werden die Aromastoffe dem Rohstoff mit Hilfe von Lösungsmitteln wie Wasser oder Alkohol entzogen, erklärt die Verbraucherzentrale.

Nicht gesundheitsschädlich

Gesundheitsschädlich sind Aromen nicht. Bevor sie eingesetzt werden, werden sie geprüft und müssen zugelassen werden. Die Verbraucherschützer sehen das Problem woanders: Wer viel aromatisierte Tees trinke, gewöhne sich an den oft sehr intensiven Geschmack. Tee ohne Aroma könnte dann eher als fad wahrgenommen werden.