Die Erinnerung an Eugen Bolz wird bis heute hochgehalten. 2021 erhielt die Band Silbermond den Eugen-Bolz-Preis. (Archivbild) Foto: imago/Ulmer Pressebildagentur

Der in Rottenburg am Neckar geborene Nazigegner Eugen Bolz erhält an der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart eine neue Gedenkstätte. Die Bauarbeiten sollen bis Mai abgeschlossen sein.

Stuttgart - . An der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart entsteht ein Gedenkort, der an den katholischen Politiker und Widerstandskämpfer Eugen Bolz (1881-1945) erinnert. Die Büste werde vom Rottenburger Künstler Ralf Ehmann gestaltet, teilte das katholische Stadtdekanat am Mittwoch in Stuttgart mit. Für die Nische werde die Fassade der Domkirche aufgebrochen, die Bauarbeiten würden bis zum Katholikentag im Mai abgeschlossen.

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Eugen Bolz wurde 1881 in Rottenburg am Neckar geboren. Er war Innenminister, Justizminister und Staatspräsident von Württemberg. Nach dem missglückten Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler wurde er denunziert und im Januar 1945 hingerichtet. Die Büste zeigt Bolz, wie er 1944 mit abgemagertem Gesicht vor Roland Freisler, dem berüchtigten Richter des Volksgerichtshofs, stand.

Die Stuttgarter Domkirche war die Pfarrkirche von Eugen Bolz. Neben dem neuen Gedenkort wird ein Zitat von ihm angebracht: „Politik ist für mich nichts anderes als praktische Religion.“ Die Büste ist von der Stuttgarter Haupteinkaufsstraße, der Königsstraße, aus zu sehen. Nachts wird sie beleuchtet. Im Vorraum der Kirche werden die wichtigsten Lebensstationen von Bolz dargestellt.