Die Fluke ist immer das Letzte, was man von einem Wal sieht. Foto: stock.adobe.com

Wer die Wale hat, hat die Qual: fangen und ihr Fleisch nach Asien verkaufen oder schützen und den Touristen den Besuch der Giganten schmackhaft machen? Die meisten Isländer sehen die Tiere lieber im Meer als auf dem Teller.

Isafjördur - Eben noch lag das Meer wie Blei im lang gezogenen Fjord vor dem Krabbenfischerstädtchen Isafjördur. Doch jetzt kräuselt sich die Oberfläche, ein Fellknäuel taucht auf, linst aus Knopfaugen auf die bunten Kajaks und verschwindet wieder. War das etwa . . .? „Ja, ein Seehund“, bestätigt Sigrún Auđarsdóttir, die Chefin der morgendlichen Kajaktour. Sie stammt hier aus den Westfjorden, einer Gegend, die selbst für isländische Verhältnisse als einsam und abgeschieden gilt. Und sie liebt ihre Heimat: die monumentalen Tafelberge, die tief ins Land geschnittenen Fjorde und die nahezu intakte Natur. Im Winter studiert sie Biochemie in Reykjavik, im Sommer arbeitet sie in Isafjördur als Guide für Kajak- und Mountainbiketouren.