Der TSV mit Tamer Fara (l.) und Daniel Baierle (r.) wehrten sich gegen das Aalener Profiteam nach Kräften Foto: Günter E. Bergmann

Endstation in Runde drei: Tapfere Weilimdorfer verlieren mit 1:3 gegen den Drittlisten VfR Aalen.

Weilimdorf - Es heißt ja immer, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Eines dieser Gesetze kennt garantiert jeder Fußballfreund. Aber erwähnt wird es höchst selten Dieses Gesetz lautet: Meist gewinnt der Favorit. Und so gestaltete sich auch der Auftritt des TSV Weilimdorf in der dritten Runde des Württembergischen Verbandspokal-Wettbewerb am Samstag. Zwar schnupperte der zurzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz der Landesliga rangierende TSV mehr als eine Stunde lang an der Cup-Sensation, aber am Ende behielt der VfR Aalen, zurzeit Zweitplatzierter der 3. Liga, mit 3:1 die Oberhand.

„Es war die erwartet schwere Arbeit“, kommentierte der Aalener Trainer Peter Vollmann. „Es hat lange gedauert, bis wir Weilimdorf in die Knie gezwungen haben.“ Genau genommen hatte es bis zur 68. Minute gedauert, ehe der Drittligist die Partie zu seinen Gunsten kippen konnte – und dies vor allem deshalb, weil den aufopferungsvoll kämpfenden Nord-Stuttgartern langsam die Beine schwer wurden. Denn bis dahin hatten sie es weitgehend geschafft, mit ebenso beherzter wie taktisch disziplinierter Defensivarbeit die individuell klar besseren Aalener vom TSV-Tor fernzuhalten. Vor allem in Hälfte eins tat sich der feldüberlegene Gast schwer, überhaupt zu Chancen zu kommen. Ein Kopfball von Robert Müller in der 18. Minute, ein Distanzschuss von Maximilian Welzmüller, der sogar den Fangzaun verfehlte, zwei Schüsse durch Sebastian Vasiliadis, die von TSV-Torwart Burak Demirel pariert wurden – mehr hatte der in dieser Drittligasaison noch ungeschlagene VfR nicht zu bieten.

Die Weilimdorfer hatten zwar erwartungsgemäß weniger Möglichkeiten, doch die waren hochkarätig: In der 11. Minute hätte Carmine Pescione das 1:0 erzielen müssen, als er nach sehr guter Vorarbeit von Daniel Baierle frei vor dem Aalener Keeper Daniel Bernhardt zum Schuss kam. Doch der Schlussmann klärte. In der 48. Minute blieb Bernhardt erneut im direkten Duell mit Pescione Sieger. Diesmal hatte ein Zuspiel von Josip Cacic den Weg für den Weilimdorfer Stürmer geöffnet. Dass sich für die Aalener eine Torgelegenheit von ähnlicher Güte eröffnete, dazu brauchte in der 53. Minute Weilimdorfer Hilfe. Yavuz Tepegöz, bereits nach 29 Spielminuten für den verletzten Andreas Simic in die Partie gekommen, hatte den ebenfalls eingewechselten Steffen Kienle im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Thomas Endriß entschied auf Strafstoß für den VfR. Doch der Elfmeterschütze Mika Ojala scheiterte an TSV-Torwart Demirel.

Der vergebene Strafstoß läutete allerdings die stärkste Phase der Gäste ein, die drei Minuten später in Führung gingen. Kienle ließ sich bei seinem kurzen Alleingang auch von vier Weilimdorfern nicht stoppen und schloss mit dem 1:0 ab. Nun befürchteten manche TSV-Anhänger, dass das eintreten würde, was sie vor dem Anpfiff vermutete hatten: Nämlich dass der Landesligist eine ziemliche Klatsche bekommen werde. Doch weit gefehlt, denn die Reaktion der Platzherren auf den Rückstand war der Ausgleich. Ein langen Zuspiel auf Pescione, ein sehenswerter Dropkick – und schon stand es 1:1. Bemerkenswert dabei: Von den drei Chancen, die Pescione gehabt hatte, führte die kleinste zum Treffer.

Und schon kippte im Fanlager die Stimmung: War sie vielleicht doch noch möglich, die Sensation? Nein, war sie nicht. Mit zunehmender Spieldauer zeigte sich, dass die Kraftreserven eines Profifußballers andere sind als die eines Amateurkickers. Und während den Nord-Stuttgartern die Beine immer schwerer wurden, machte der VfR binnen fünf Minuten den Sack zu. Zwar traf Kienle in der 64. Minute nur aus Abseitsposition, doch in der 68. Minute fühlte sich nach einem Freistoß von Ojala keiner für den aufgerückten Verteidiger Torge Paetow zuständig, der zum 2:1 traf. Paetow war auch in der 73. Minute zur Stelle. Nach einer Flanke von Alexandros Kartalis köpfte er das Spielgerät an die Latte, versenkte es aber im Nachsetzen im Weilimdorfer Tor. Das war es dann: Denn der TSV konnte nicht mehr, der VfR wollte nicht mehr. Ein Distanzschuss von Pescione, der in der 80. Minute Zentimeter über die Latte strich, war die letzte sehenswerte Aktion in der Begegnung.

Obwohl der Landesligist den Sprung ins Pokal-Achtelfinale verpasst hatte, war Weilimdorfs Coach Marco Scheel von der Leistung seiner Mannschaft sehr angetan. „Dickes Lob an meine Spieler“, meinte Scheel nach dem Schlusspfiff. „Wir waren eine harte Nuss, an der die Aalener richtig was zu beißen hatten.“